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21.03.2005

EU-Parlament gegen Foerderung verbrauchender Embryonenforschung


Strassburg (ALfA). Das Europaeische Parlament (EP) hat sich mit einer Mehrheit von 307 zu 199 Stimmen gegen die Foerderung der verbrauchenden Embryonenforschung aus dem europaeischen Haushalt ausgesprochen. Dies berichteten der Oesterreichische „Standard“ und das „Deutsche Aerzteblatt“ in der Online-Ausgabe vom 10. Maerz. In einer am selben Tag in Strassburg angenommenen Resolution heisst es laut den Zeitungen, dass die Mitgliedstaaten, in denen Forschung dieser Art erlaubt ist, diese aus dem nationalen Haushalt finanzieren sollen. Mittel der Europaeischen Union (EU) sollten dagegen auf Alternativen wie die somatische Stammzellforschung und die Forschung mit Stammzellen aus Nabelschnurblut konzentriert werden.

Der CDU-Europaabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bioethik der groessten Fraktion im Europaeischen Parlament (EVP-ED), Dr. med. Peter Liese erklaerte zu der Abstimmung in einer Mitteilung an die Presse am 10. Maerz: „Dieses Votum ist ein deutliches Signal an die Europaeische Kommission, die am 6. April ihren Vorschlag fuer das naechste Forschungsrahmenprogramm vorlegen soll.“ Leider habe das Parlament in der letzten Legislaturperiode nicht die Kraft gehabt, verbrauchende Embryonenforschung und embryonale Stammzellforschung von der europaeischen Forschungsfoerderung auszuschliessen. „Jetzt ist die Position klar. Wir muessen uns auf die Alternativen konzentrieren, die nicht nur ethisch vertretbarer sind, sondern auch in der Praxis schon zu Erfolgen bei Patienten gefuehrt haben.“, so Dr. Liese weiter

Laut dem „Deutschen Aerzteblatt“ begruessten die Abgeordneten zudem das Votum der Vereinten Nationen vom 8. Maerz. Dort werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, das Klonen von Menschen generell zu verbieten, um die Ausbeutung von Frauen als Eizellspenderinnen zu verhindern. In diesem Zusammenhang habe das Europaeische Parlament die Kommission aufgefordert, zu untersuchen, inwieweit die rumaenische und britische Regierung einen Handel mit menschlichen Eizellen betreiben, so die Zeitung weiter. Vor einiger Zeit sei bekannt geworden, dass britische Kliniken rumaenische Frauen als Eizellspenderinnen benutzen. Dabei werde der Samen von britischen Maennern nach Rumaenien geschickt, wo die Eizellen von rumaenischen Spenderinnen befruchtet wuerden und die so entstandenen Embryonen zurueck nach Grossbritannien gingen. Nach Aussage von Dr. Peter Liese habe die britische Regierung zwar den Vorgang bestaetigt, bestreite jedoch, dass Geld fliesse.

Die Meinungsaenderung im Europaeischen Parlament fuehrte Liese auf die geaenderte Zusammensetzung des Europaeischen Parlamentes nach der Erweiterung und nach der Europawahl zurueck. So gebe es beispielsweise kaum Abgeordnete aus Malta, Polen oder der Slowakei, die verbrauchende Embryonenforschung aus dem EU-Haushalt finanzieren wollen. Zudem seien viele, die dem Thema bisher eher neutral gestanden haetten, durch die Berichte aus Grossbritannien und Rumaenien sensibilisiert worden.

Bereits Ende 2003 kam es zu heftigen Debatten ueber die EU-Foerderung der verbrauchenden Embryonenforschung im Zuge des sechsten EU-Rahmenforschungsprogranms. Nachdem es damals zu keiner Einigung kam, war bisher unklar, ob eine Foerderung stattfinden kann oder nicht.


Weitere Informationen

Zusammenstellung der InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland ueber die vergangene Debatte 2003 zur Foerderung der verbrauchenden Embryonenforschung mit Pressespiegel und Dokumenten.

Abrufbar unter http://www.kritischebioethik.de/deutschland_eu-sta mmzellen.html

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