Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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27.10.2003

Gehen Argumente aus, wird es peinlich: Embryonenoffensive als "Psychoterror"?

Bruchsal (ALfA). Die "Embryonenoffensive" des Vereins "Durchblick e. V." ist auf zum Teil harsche Kritik gestossen. Das melden die "Badischen Neuesten Nachrichten" (Ausgaben vom 17. Oktober, 18. Oktober und 21. Oktober). Vergangene Woche hatten Lebensrechtler in Karlsbad und den umliegenden Ortschaften begonnen, Briefe mit einer Informationsbroschuere und dem Modell eines zehn Wochen alten Foetus in Originalgroesse zu verteilen (vgl. ALfA-Newsletter vom 17. Oktober). Mit Empoerung habe pro familia auf das Verteilen der Kunststoff-Modelle reagiert. "Die Idee, bundesweit Millionen von Plastik-Embryonen zu verteilen, ist geschmacklos und grenzt an Psychoterror", zitieren die "Badischen Neuesten Nachrichten" die Vorsitzende des pro familia Landesverbandes, Birgit Kipfer. Die Empfaenger dieser "abstrusen Gebilde" habe sie zum Protest aufgefordert, so die Zeitung weiter.

Thomas Schuehrer, der Vorsitzende des Vereins "Durchblick" hat unterdessen die Aktion verteidigt. Sie zeige zum einen, wie weit ein zehn Wochen alter Foetus bereits entwickelt sei. Zum anderen solle die Aktion bewusst machen, dass viele Frauen teils lebenslang unter den koerperlichen und seelischen Folgen einer Abtreibung zu leiden haetten. "Jede Abtreibung hinterlaesst zwei Opfer", zitieren die "Badischen Neuesten Nachrichten" Schuehrer. Wert lege der 37jaehrige darauf, dass seine Embryoaktion keine Glaubensfrage, sondern eine Menschrechtsfrage sei. Auch koenne jeder selbst entscheiden, ob er sich damit auseinandersetzen will.

Anstatt "Menschen an den Pranger zu stellen", sollte sich der Verein "Durchblick" mit seinen Mitteln "fuer die Verbesserungen der finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einsetzen", erklaerte laut dem Blatt der Caritas-Geschaeftsfuehrer Albert Wild aus Bruchsal. Die Caritas distanziere sich ausdruecklich von der Aktion. Abtreibung sei keine Angelegenheit, der mit spektakulaeren Aktionen zu begegnen sei, sondern durch gezielte Unterstuetzung fuer die Frauen. Es stelle sich auch die Frage, wie diese Aktion auf Frauen wirke, die ungewollt kinderlos seien oder bereits Fehlgeburten erlitten haetten.

Mit Unverstaendnis habe auch der katholische Regionaldekan Erwin Bertsch reagiert. Die "Embryonenoffensive" sei eine "fragwuerdige Geschmacksache" und habe nichts mit der offiziellen Position der Kirche zu tun, geben die "Badischen Neuesten Nachrichten" den Geistlichen wieder. Merkwuerdig sei die Aktion, da seit dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerschaftskonfliktberatung Abtreibung kein Thema mehr sei, so der Seelsorger. Die Aktion halte er auch deshalb fuer sinnlos, weil weder in der Politik noch in der Kirche derzeit Handlungsbedarf bezueglich der vorgeburtlichen Kindstoetungen bestehe.

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