Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

15.09.2007

Grossbritannien: Zuschuss fuer kuenstliche Befruchtung bei Eizell-Spende fuer Klonexperimente

London / Berlin (ALfA) In Grossbritannien beschleunigt sich der Abbau ethischer Grenzen der Embryonenforschung und des Klonens: Dort erhalten Frauen ab sofort einen Zuschuss von umgerechnet 2.190 Euro fuer kuenstliche Befruchtung, wenn sie die Haelfte ihrer Eizellen fuer menschliche Klonexperimente zur Stammzellegewinnung spenden. Dies gab das Medical Research Council in London in einer Pressemitteilung am 13. September bekannt.

Hubert Hueppe, MdB CDU, Berichterstatter fuer Bioethik und Gentechnik der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit, verdeutlichte in einer Presseaussendung vom selben Tag die Konsequenzen dieser Entscheidung. "Die Entscheidung des Medical Research Council, der eine der Deutschen Forschungsgemeinschaft aehnliche Aufgabe der Finanzierung von Forschungsprojekten mit Steuergeldern hat, ist in mehrfacher Hinsicht unethisch und alarmierend. Da der Erfolg der kuenstlichen Befruchtung von der Zahl der Eizellen abhaengt, sinkt die Chance Eizellen spendender Frauen auf eine Schwangerschaft. Um dennoch genug Eizellen zu erhalten, werden den Frauen voraussichtlich hoehere Medikamentendosen verabreicht, mit erhoehten Gesundheitsrisiken. Das Interesse des auf moeglichst viele Eizellen spekulierenden Klonforschers steht in diametralem Gegensatz zum Interesse der Frau, so wenig Medikamente und so viele Eizellen wie moeglich zu erhalten", erklaerte Hueppe. Die 2.190 Euro Zuschuss zur kuenstlichen Befruchtung stellten einen finanziellen Anreiz dar, der mit der EU-Geweberichtlinie unvereinbar sei. Aus guten Gruenden, zum Schutz von Spendern wie Empfaengern, duerfe es laut dieser Richtlinie nicht zur Kommerzialisierung menschlicher Zellen, Gewebe und Organe kommen.

Klonexperimente zur Stammzellgewinnung seien wissenschaftlich hoechst fragwuerdig, da das therapeutische Klonen nie im Tierexperiment funktioniert habe, vielmehr seien die geklonten Zellen abgestossen worden, so Hueppe. Es sei unethisch, eine Methode im Menschenversuch anzuwenden, die nicht im Tierexperiment nachgewiesen sei. Das Klonen menschlicher Embryonen sei zudem mit der UN-Deklaration gegen das Klonen von Menschen, gegen die Grossbritannien gestimmt hatte, unvereinbar. Anlaesslich des Besuches einer Delegation des Gesundheitsausschusse bei der zustaendigen Londoner Behoerde fuer Embryonenforschung, HFEA, im Juni habe er ausdruecklich die Problematik der bezahlten Eizell-Spende hinterfragt. Die von der HFEA zugesagte schriftliche Antwort stehe allerdings bis heute aus.

Die durch einen finanziellen Vorteil belohnte Eizell-Spende fuer Klonexperimente folgt nur eine Woche auf die Ankuendigung der HFEA, geklonte Mensch-Tier-Misch-Embryonen zuzulassen. (Siehe ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007). "Die Aufweichung ethischer Prinzipien am britischen Beispiel zeigt ueberdeutlich die schiefe Ebene, auf der es vorerst kein Halten mehr gibt. Das britische Beispiel kann kein Vorbild fuer Deutschland sein", erklaerte der Abgeordnete im Hinblick auf die deutsche Stammzellen-Debatte.


Weitere Informationen:

http://www.mrc.ac.uk/NewsViewsAndEvents/News/MRC00 3971
Women undergoing IVF to donate eggs for stem cell research in return for reduced treatment costs
PRESSEMITTEILUNG Medica research Council 13.09.07

ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007: Grossbritannien: Genehmigung fuer Mensch-Kuh-Embryonen zur Stammzellforschung erteilt
http://www.alfa-ev.de/aktuelles/news-anzeige/artic le/alfa-newsletter-3407-vom-08092007/?tx_ttnews%5B backPid%5D=9&cHash=8eab695893

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.