Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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25.08.2007

Amnesty international verliert Unterstützer wegen Abtreibung:

Katholischer Bischof kündigt nach 31 Jahren seine Mitgliedschaft

L o n d o n (idea) – Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) trifft wegen ihres neuen Kurses in Sachen Abtreibung auf zunehmende Ablehnung bei Lebensrechtlern und der katholischen Kirche. Auf der ai-Ratstagung Mitte August in Mexiko bestätigten die rund 400 Delegierten aus 75 Ländern den vom Exekutivkomitee vorgeschlagenen Beschluss, der für eine Entkriminalisierung der Schwangerschaftsabbrüche eintritt. ai will Frauen unterstützen, die nach Vergewaltigungen, Inzest oder bei drohenden schweren Gesundheitsschäden oder gar Lebensgefahr für die Schwangere Abtreibungen vornehmen lassen wollen. Die Menschenrechtsorganisation hat rund 1,8 Millionen Mitglieder und Unterstützer weltweit. Führende Repräsentanten der römisch-katholischen Kirche, die jede Abtreibung als Tötung ungeborener Kinder ablehnt, haben dazu aufgerufen, ai die Unterstützung zu entziehen. Der Bischof der englischen Diözese East Anglia, Michael Evans, hat jetzt seine Mitgliedschaft nach 31 Jahren beendet. Das Lebensrecht sei das grundlegende Menschenrecht. Die neue Abtreibungspolitik werde die ai-Mitgliedschaft spalten und die wichtige Arbeit untergraben, so der 56-jährige Bischof. Natürlich teile die katholische Kirche das Anliegen, Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Aber man könne nicht einer Form von schrecklicher Gewalt entgegentreten, indem man eine andere gegen die verletzlichste und schutzloseste Form menschlichen Lebens im Mutterleib gutheiße.

Lebensrechtler: Kein Recht auf Abtreibung Zuvor hatte bereits Kurienkardinal Renato Martino der Menschenrechtsorganisation vorgeworfen, ihren Auftrag verraten zu haben. Unschuldiges menschliches Leben zu zerstören, sei niemals zu rechtfertigen. Martino rief die Katholiken zum Finanzboykott von ai auf. Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), das „Treffen Christlicher Lebensrechtgruppen“ (TCLG) und die Deutsche Evangelische Allianz plädieren ebenfalls dafür, ai die Unterstützung zu entziehen. „Dass amnesty international sich für den Schutz von Frauen und Mädchen vor Vergewaltigung und Inzest einsetzt, hat immer unseren Beifall und unsere Unterstützung gefunden. Wenn die Menschenrechtsorganisation jetzt aber ein weltweites Recht auf Abtreibung für Frauen fordern sollte, die Opfer solcher Verbrechen wurden, dann können Lebensrechtler amnesty international nicht länger unterstützen“, erklärte die Bundesvorsitzende von ALfA, Claudia Kaminski (Köln).
Allianz: Glaubwürdigkeit verspielt

Der Vorsitzende des TCLG und Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), teilt Kaminskis Haltung. „Für mich hört die Glaubwürdigkeit einer Menschenrechtsorganisation auf, wenn sie die Allerschwächsten, die keinen hörbaren Laut von sich geben können, fallen lässt. Sie verdient dann keine Unterstützung mehr“, so Steeb. Die Allianz repräsentiert rund 1,3 Millionen Evangelikale. Auch bei den Christdemokraten für das Leben stößt der neue ai-Kurs auf harsche Kritik. Ferner hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hervorgehoben, dass sie niemals ein Recht auf Abtreibung über das Lebensrecht stellen werde. Das Recht auf Leben sei „das höchste zu schützende Gut und Menschenrecht Nummer Eins“, erklärte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin (Frankfurt am Main).

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