Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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02.06.2007

Ärzte tragen zur vorschnellen Abtreibung bei

Berlin (ALfA). Jede vierte Schwangere in Berlin hat vergangenes Jahr nach offiziellen Zahlen ihr Baby abgetrieben. Mit rund 10 000 vorgeburtlichen Kindstoetungen haelt Berlin deutschlandweit den Rekord. (Siehe ALfA-Newsletter 11/07 vom 16.03.2007). Dagegen moechte nun der Direktor der drei Geburtskliniken der Berliner Charité, Joachim Dudenhausen, etwas tun, berichtete die Berliner Zeitung in der Online-Ausgabe vom 25. Mai.

"Inzwischen koennen wir Fruehgeborene mit 400 Gramm retten, und im Raum nebenan wird ein Kind mit 600 Gramm getoetet", sagte er dem Blatt zufolge. Seiner Meinung nach truegen Aerzte dazu bei, dass Frauen vorschnell abtreiben und ohne vorherige aerztliche Beratung eine Entscheidung treffen. Konkret nannte er als Beispiel Schwangere, die erfahren, dass ihr Kind ein Down-Syndrom hat, unter Schock stehen und meistens sofort abtreiben wollen. Eine umfassende aerztliche Beratung ueber Folgen der Behinderung koenne diesem "Automatismus" entgegenwirken. Nach bisheriger Rechtslage sind Abtreibungen bis zur zwoelften Schwangerschaftswoche nach vorheriger Beratung moeglich, danach nur noch mit einer so genannten medizinischen Indikation, d.h. wenn das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren in Gefahr ist, sie also z.B. wegen einer Behinderung ihres Kindes psychisch so stark belastet wuerde, dass ihr die Fortsetzung der Schwangerschaft nicht zugemutet werden kann. Faktisch kann damit eine Abtreibung bis kurz vor der Geburt durchgefuehrt werden.

Laut Berliner Zeitung werden in der in der Charité Abtreibungen erst ab der 13. Woche vorgenommen. Mit insgesamt 6 000 Neugeborenen jaehrlich in den drei Geburtskliniken habe das Universitaetsklinikum eine der groessten Geburtshilfeabteilungen Europas. "Dass ein Abbruch in der 27. Schwangerschaftswoche wegen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte vorgenommen wird, das wird es mit mir nicht geben. Da mache ich nicht mit", sagte Dudenhausen dem Blatt zufolge. Er wuerde in so einem Fall keine medizinische Indikation geben. Auch viele Abbrueche innerhalb der ersten zwoelf Wochen halte er fuer vermeidbar, denn haeufig seien soziale Faktoren wie mangelnde finanzielle Unterstuetzung der Eltern schuld.


Weitere Informationen:

"Wir retten Fruehgeborene und toeten Kinder"
Berlin ist Spitzenreiter bei Schwangerschaftsabbruechen - die Charité will etwas dagegen tun Thorkit Treichel BERLINER ZEITUNG 25.05.2007 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv /.bin/dump.fcgi/2007/0525/lokales/0032/index.html

ALfA-Newsletter 11/07 vom 16.03.2007: Jedes vierte Baby in Berlin wird abgetrieben: Debatte um hoechste Abtreibungszahl in Deutschland http://www.alfa-ev.de/aktuelles/archiv-anzeige/bro wse/1/article/alfa-newsletter-1107-vom-16032007/

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