Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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22.03.2007

Lebensrechtler empört über Synodenausschuss

Württemberg: Mehrheit im Diakonieausschuss gegen Gehsteigberatung für Schwangere

S t u t t g a r t (idea) – Deutschlands größte Lebensschutzorganisation, die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), ist über den Diakonieausschuss der württembergischen Synode empört. Die Mehrheit des Gremiums lehnt eine „qualifizierte Gehsteigberatung“ ab, bei der Lebensschützer Schwangere auf dem Weg zur Abtreibungsklinik ansprechen. Die Vorsitzende des Ausschusses, Pfarrerin Bärbel Danner (Schwenningen), wies darauf hin, dass jeder straflosen Abtreibung eine Pflichtberatung bei einer staatlich anerkannten Stelle vorausgehe. Das Ergebnis müsse respektiert werden. Die betroffenen Frauen sollten nicht durch Überredung und Druck in neue seelische Not gebracht werden, so Frau Danner Mitte März vor der Synode in Stuttgart. Dieser Auffassung widersprach die ALfA-Vorsitzende, die Ärztin Claudia Kaminski (Köln). Anstatt sich um eine spürbare Senkung der Abtreibungszahlen zu bemühen, hätten die Kirchenparlamentarier ein wirkungsvolles Instrument „schlechtgeredet“, erklärte sie gegenüber idea. Ihrer Ansicht nach kann eine qualifizierte Gehsteigberatung viele todgeweihte Kinder retten. Im vorigen Jahr hätten allein in München 300 abtreibungswillige Frauen ihr Vorhaben revidiert, nachdem ihnen finanzielle, materielle und psychische Hilfen aufgezeigt worden seien. Frau Kaminski, die auch dem Bundesverband Lebensrecht (BVL) vorsteht, bezweifelt die Qualität der anerkannten Beratungsstellen: „Was ist vorher bei der professionellen Beratung schiefgelaufen, wenn so viele Frauen sich noch vor der Tür der Abtreibungsklinik mit dem Schein in der Tasche für ihr Kind entscheiden?“

Wer macht Mut zum Kind?

Die meisten Frauen begegneten bei der Gehsteigberatung erstmals einem Menschen, der ihnen einfach Mut zum Kind mache. Häufig seien sie von ihrem Partner zur Abtreibung gedrängt und im Stich gelassen worden. Bisher habe keine Frau ihre Meinungsänderung bereut. Deshalb sei der Vorwurf, bei der Gehsteigberatung werde Druck ausgeübt oder manipuliert, abwegig. Laut Kaminski sollen die Beratungsstellen stärker über die psychischen Folgen einer Abtreibung informieren. Studien wiesen ein überdurchschnittliches Auftreten von Depressionen, Angstzuständen, Selbstmordgefährdung und Suchtverhalten bei Frauen nach, die ein Kind abgetrieben haben.

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