Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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15.02.2007

Schwere Vorwürfe gegen “Dignitas”

CDL warnt vor Liberalisierung der Sterbehilfe

Münster, 15.02.2007 – Noch vor Ostern will sich der Deutsche Bundestag mit mehreren Gruppenanträgen zur Bindungswirkung von Patientenverfügungen befassen, die bisher noch nicht öffentlich diskutiert werden. Dazu betont Bundesjustizministerin Zypries (SPD), daß sie die Reichweite von Patientenverfügungen möglichst wenig beschränken möchte. Sterbehilfeorganisationen wie „Dignitas“ befürworten dies und fordern weitreichende Autonomie bei Patientenverfügungen, um auch in Deutschland ihr Tätigkeitsfeld Richtung Sterbehilfe ausweiten zu können.

In diesem Zusammenhang verdient ein in der Schweiz bekannt gewordener Skandal große Aufmerksamkeit. Die ehemalige Stellvertreterin von „Dignitas“-Gründer Minelli erhebt wie andere schwere Vorwürfe gegen die auch in Deutschland aktiv um Mitglieder werbende Organisation: Vielfach reisten ausländische Mitglieder, so berichtete sie am 7. Februar im Schweizer Fernsehen, am selben Tag an, an dem sie sich mit Hilfe eines Sterbebegleiters umbrachten; die Beratung habe oft nur eine halbe Stunde gedauert.
Der Tages-Anzeiger (Schweiz) berichtete bereits am 3. Februar ausführlich über die würdelose und finanziell motivierte, unseriöse Durchführung des Sterbeprozesses bei „Dignitas“ und belegte es mit einem drastischen Einzelfall. Zudem werden weitere Bereicherungsvorwürfe gegen Minelli und seine Organisation erhoben. Die Internetseite www.dignitas.ch informiert detailliert, welch beachtliche Kosten Minelli mit seinem Sterbehilfeverein offiziell in Rechnung stellt, um den Wunsch nach einem schnellen Tod zu verwirklichen. Dabei wird er durch die Schweizer Rechtslage und Akzeptanz der Sterbehilfe weitgehend gestützt.

Die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr warnt mit Blick auf die Vorkommnisse in der Schweiz, aber auch in Holland und Begien, wo ähnliche Prozesse zu beobachten seien, vor einer drohenden Liberalisierung Richtung Sterbehilfe in Deutschland: „Der deutsche Gesetzgeber wäre gut beraten, jetzt nicht unter selbstgesetztem Zeitdruck über diese elementaren Fragen von Leben und Tod zu entscheiden.“ Mit Hinweis auf den engen Zeitplan der Diskussion zur Patientenverfügung sagte sie: „Wir dürfen den bereits deutlich erkennbaren Irrwegen einer Öffnung und Zulassung der Sterbehilfe oder des ärztlich assistierten Suizids, wie sie im Rahmen der Diskussion jetzt erkennbar sind, nicht folgen.“

CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

Gemeinsam mit Rainer Beckmann und Julia Schätzle veröffentlichte Mechthild Löhr zu diesem Thema das Buch „Sterben in Würde“ beim SINUS-Verlag in Krefeld.

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