Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

30.10.2006

Einer Meinung: Bundesaerztekammer und Kirchen zu Spaetabtreibungen, Patientenverfuegungen und Fuersorge am Lebensende


Bonn (ALfA). Aktuelle Fragen der Gesundheitsreform, Initiativen zur Verringerung der Spaetabtreibungen sowie der Umgang mit Patientenverfuegungen und der Fuersorge am Lebensende standen im Mittelpunkt eines Gespraeches, das am 25. Oktober in Bonn zwischen Vertretern der Bundesaerztekammer, der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stattfand. Zu den Ergebnissen hiess es in einer gemeinsamen Presseerklaerung vom selben Tag u.a., es habe Einigkeit darueber bestanden, dass der Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens verbessert und Regelungen gesucht werden muessen, die insbesondere auch die Zahl der Spaetabtreibungen verringern helfen. Hierbei werden auch Hilfestellungen fuer das Leben von und mit Kindern mit Behinderungen eine wichtige Rolle spielen.

Hinsichtlich Fragen zum Lebensende unterstrichen die Gespraechspartner die Notwendigkeit, die Frage einer gesetzlichen Regelung von Patientenverfuegungen im Blick auf Form, Reichweite und Verbindlichkeit intensiv zu diskutieren. Patientenverfuegungen seien nur ein Element, um eine menschenwuerdige Sterbebegleitung zu erreichen. Beide Seiten betonten darueber hinaus die Bedeutung der Vorsorgevollmachten fuer die Ermittlung des Patientenwillens. Hospizwesen und Moeglichkeiten palliativmedizinischer Begleitung muessten zudem dringend weiter ausgebaut werden.

Einigkeit habe ferner darueber bestanden, dass eine Mitwirkung von Aerzten bei der Selbsttoetung dem aerztlichen Ethos widerspricht und entschieden abzulehnen ist. Kuerzlich gemachte Vorschlaege des Deutschen Juristentages, die Garantenpflicht des Arztes fuer das Leben gesetzlich zum Teil zurueckzunehmen und berufsrechtliche Regelungen der Aerzte zu streichen, die die aerztliche Beihilfe zum Suizid sanktionieren, wurden klar zurueckgewiesen. Ebenso habe man darin uebereingestimmt, jede oeffentliche Duldung oder Foerderung institutionalisierter Suizidbeihilfe eindeutig abzulehnen.

Die Delegationen wurden geleitet vom Praesidenten der Bundesaerztekammer, Professor Joerg-Dietrich Hoppe, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber. Es sei verabredet worden, den Gedankenaustausch in regelmaessigen Abstaenden fortzusetzen.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.