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18.09.2005

DNA Mitentdecker Watson hat gesprochen: Behinderung durch Abtreiben verhindern

Berlin (ALfA) Der bekannte amerikanische Biologe James Watson, Mitentdecker der Struktur der DNA, sieht Abtreibung als legitimes Mittel an, Behinderung zu vermeiden. Nachzulesen ist dies in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ in der Online-Ausgabe vom 12. September. Darin aeusserte sich der 77-jaehrige Vater eines Sohnes mit „mentalen Problemen“, unverhohlen seine Ansicht ueber die Verhinderung behinderten Lebens. Woertlich sagte Watson zur Frage, ob er es fuer akzeptabel halte, Babys abzutreiben, die doch leben koennten, auch wenn sie einige Defizite haben: „Einige Leute denken, dass Abtreibung unverantwortlich sei. Doch mein Standpunkt ist, dass es unverantwortlich ist, die Geburt eines Kindes zuzulassen, das eine ernste und unheilbare Krankheit hat. Dies verursacht unnoetiges Leid. Doch dies ist natuerlich eine individuelle Entscheidung, die der schwangeren Frau ueberlassen bleibt". Jeder handle nach seinen Werten, und er moechte anderen nicht das Recht absprechen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Doch Watson meint: "Ich sehe nicht, warum jemand geboren werden sollte, der ein geringeres, beschraenkteres Leben haben wird".

In der (hypothetischen) Frage, was waere, wenn Forscher eines Tages auch diagnostizieren koennten, ob ein Foetus zum Beispiel homosexuell wird und ob solche Gruende auch akzeptabel fuer eine vorgeburtliche Kindstoetung waeren, vertritt der Wissenschaftler einen entsprechenden Standpunkt. Frauen muessten die Freiheit haben, das zu tun, was sie fuer das Beste fuer ihre Familie halten. „Frauen aus verschiedenen Kulturen und unter verschiedenen Umstaenden werden da verschiedene Einstellungen haben. Was fuer die eine richtig ist, muss fuer die andere nicht gelten. Genetische Entscheidungen sollten von den Muettern getroffen werden, in Abstimmung mit ihren Familien. Da sollte der Staat keinen Einfluss nehmen“, ist Watson der Ansicht.

Bedarf fuer Restriktionen bei der Genforschung sehe er nicht, er sei da „sehr liberal“. „Wenn jemand eines Tages entdecken sollte, dass wir ein Gen hinzufuegen koennen, um Kinder intelligenter oder schoener oder gesuender zu machen, dann sehe ich keinen Grund, das nicht zu tun. Ich glaube nicht, dass Leiden irgendeiner Person etwas Gutes tut.“


Weitere Informationen

http://www.welt.de/data/2005/09/12/773743.html
„Abtreiben als legitimes Mittel gegen Behinderung“ Interview mit James Watson zu Methoden und Ethik der Biomedizin: Freigabe der Gentechnik - Dummheit wird behandelbar Die Welt 12.09.05
Anm.: Hier aeussert sich Watson auch zu anderen Themen. u.a. zum Klonen und zur Behandlung von Dummheit mittels Gentherapie

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