Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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28.08.2005

„Wehret den Anfaengen!“

Kanzlerkandidatin Merkel zu Abtreibung und Stammzellforschung

Berlin (ALfA). Die Kanzlerkandidatin der Union, Angela Merkel, hat in einem Interview mit dem Rheinischen Merkur, veroeffentlicht in der Online-Ausgabe Nr. 34 vom 25.08.2005, klare Positionen zum Thema Abtreibung und Stammzellforschung bezogen. Demnach sagte sie auf die Frage, ob sie nach einem Regierungswechsel das Thema Abtreibung anfassen wuerde, woertlich: „Nicht beim Paragrafen 218, bei dem wir eine Loesung gefunden haben, die zeigt, dass wir den Schutz des ungeborenen Lebens wollen. Bei den Spaetabtreibungen sehe ich allerdings deutlichen Handlungsbedarf. Wenn wir eine Mehrheit bekommen, werden wir dort Beratungsregeln durchsetzen, die eine zusaetzliche Moeglichkeit des Nachdenkens eroeffnen. Dies war bis jetzt gegen Rot-Gruen nicht durchsetzbar, was ich sehr bedauere.“

Angesprochen auf den Konflikt um die Stichtagsregelung bei der Forschung mit embryonalen Stammzellen antwortete Merkel: „Die Wuerde des Menschen ist unantastbar. Ich sage: Wehret den Anfaengen! Deshalb ist die Stichtagsregelung ein akzeptabler Kompromiss, den ich nicht leichtfertig aufs Spiel setzen moechte. Wir sollten alle Anstrengungen daransetzen, andere Wege zu finden, mit Stammzellen zu forschen, zum Beispiel mit Rueckentwicklungen von adulten Stammzellen. Die generelle Oeffnung der Forschung wuerde zu einer Kommerzialisierung von Eizellen fuehren, die ich nicht will.“ Die moegliche Alternative, spaeter im Ausland durch Stammzellforschung entwickelte Medikamente nach Deutschland zu importieren, beurteilt sie ebenfalls kritisch: „Unsere ethischen Grundsaetze bleiben unsere Grundsaetze, auch wenn wir nicht alle anderen Laender ueberzeugen koennen und in einem Binnenmarkt die Einfuhr von Medikamenten nicht werden verhindern koennen. Wir muessen aber mit allen Kraeften international fuer unsere Position werben.“

Eine Koalition mit den Gruenen schloss die Kanzlerkandidatin jedoch trotz gemeinsamer Ueberzeugungen bei diesen ethischen aber auch finanzpolitischen Fragen kategorisch aus. Es gebe einfach keine breite Basis der Kooperation bei anderen Themen, die wesentlich fuer die Zukunft unserer Gesellschaft seien.

Auch die Forschungsexpertin im kuerzlich vorgestellten Kompetenzteam der Union, Annette Schavan, CDU, ist nach einem Bericht des Handelsblatts in der Online-Ausgabe vom 17. August dagegen, den Embryonenschutz zu Gunsten der Forschung aufzuweichen. „Der Respekt vor dem friedensstiftenden Beschluss des Parlaments verbietet, so eine Frage in einem Koalitionsvertrag anders zu regeln“, sagte sie dem Handelsblatt mit Blick auf entsprechende Forderungen der FDP.

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