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16.04.2005

Studie zeigt: Belgische Aerzte fuer Toetung schwerkranker Kinder

Die meisten KinderAerzte im belgischen Flandern befuerworten die Legalisierung toedlicher Medikamente zur Sterbehilfe bei einigen schwerkranken Babys und Kleinkindern, zeigt eine juengst im Fachmagazin Lancet veroeffentlichte Umfrage. Dies meldete „wissenschaft-online.de“ in der Ausgabe vom 08. April. Aerzte werden immer oefter mit Entscheidungen zur Sterbehilfe bei schwerkranken Kindern konfrontiert. Ueber die Haeufigkeit solcher Entscheidungen in der Bevoelkerung, ueber die klinischen und demographischen Charakteristika der Patienten und ueber die Haltung der Aerzte, die fuer diese Patienten sorgen, sei jedoch wenig bekannt.

Luc Deliens von der Freien Universitaet Bruessel und seine Kollegen analysierten dem Bericht zufolge daher die Todesscheine aller Neugeborenen und Kinder in ganz Flandern, die zwischen August 1999 und Juli 2000 gestorben waren. Innerhalb des Beobachtungszeitraums seien 292 Kinder zwar lebend geboren worden, aber im Verlauf des ersten Lebensjahres gestorben. 175 verantwortliche Aerzte seien herausgefunden worden und ihnen anonyme Fragebogen zugeschickt worden. 121 dieser 175 involvierten Aerzte haetten die Fragen zu ihrem Verhalten in solchen Faellen beantwortetet.

Eine Entscheidung zur Sterbehilfe sei in 143 Faellen bzw. 57 Prozent getroffen worden. Sie beinhalten den Abbruch oder das Vorenthalten einer Behandlung, das Verabreichen von potenziell lebensverkuerzenden Schmerzmedikamenten oder sogar direkt die Gabe von Medikamenten mit der Intention, das Leben des Patienten zu verkuerzen.

Die Anwendung von letalen Medikamenten bei Minderjaehrigen ist dem Bericht zufolge in Belgien illegal. Die Studie zeige jedoch, dass letale Dosen oder letale Medikamente in 17 Faellen, entspricht 9 Prozent, angewendet wurden. 95 der 121 Aerzte (entspricht 79 Prozent) seien der Meinung gewesen, dass es manchmal auch zur Erfuellung ihrer Pflicht gehoere, unnoetiges Leiden durch eine Beschleunigung des Todes zu verhindern und 69 der 120 (58 Prozent) unterstuetzten eine Legalisierung einer Sterbehilfe in speziellen Faellen.

Professor Deliens erklaerte laut „wissenschaft-online.de“: "Wir stellten fest, dass etwa drei von vier Aerzten, die mit schwerkranken Neugeborenen und Kindern konfrontiert werden, bereit sind, an bestimmten Formen zur Sterbehilfe teilzuhaben. Die Hauptgruende fuer eine Verkuerzung des Lebens der Neugeborenen sind das Fehlen reeller Ueberlebenschancen und, wenn das Baby ueberlebte, eine zu erwartende sehr niedrige Lebensqualitaet.“

Ebenfalls in der aktuellen Lancet-Ausgabe erscheine ein Artikel von Astrid Vrakking vom University Medical Centre Rotterdam in den Niederlanden und ihren Kollegen, demzufolge Haeufigkeit einer aktiven Sterbehilfe bei Kindern in den Niederlanden trotz dies betreffender neuer, liberalerer Regelungen. nicht gestiegen sei.


Weitere Informationen:

Die Studie nach vorheriger Registrierung:

Astrid M Vrakking, Agnes van der Heide, Bregje D Onwuteaka-Philipsen, Ingeborg M Keij-Deerenberg, Paul J van der Maas, Gerrit van der Wal. Medical end-of-life decisions made for neonates and infants in the Netherlands, 1995-2001. Lancet 2005; 365: 1329

http://www.thelancet.com/journal/vol365/iss9467/fu ll/llan.365.9467.primary_research.32936.1

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