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04.04.2005

Erkenntnisse des Stammzellenforscher Bruestle: Menschliches Leben beginnt mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle

Bonn (ALfA) Am 30. Maerz gab der bekannte Forscher Oliver Bruestle aus Bonn, der in Deutschland mit menschlichen embryonalen Stammzellen forscht, ein bemerkenswertes Interview in der „Welt“. Unter anderem ging es auch um die Frage nach ethischen Grenzen fuer Eingriffe in die menschliche Natur und den Beginn des menschlichen Lebens.

Laut Bruestle beginnt menschliches Leben „zweifellos“ mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Die wesentlich schwierigere Frage sei jedoch, ob wir einer befruchteten Eizelle dieselbe Schutzwuerdigkeit beimessen sollen wie einem Embryo nach Einnistung in die Gebaermutter. „Wenn wir dies tun, muessten wir konsequenterweise die Verwendung der Spirale und aehnlich wirkender Empfaengnisverhuetungsmittel unter Strafe stellen: Sie sind gezielt darauf ausgerichtet, die Einnistung der Eizelle in die Gebaermutter zu verhindern. Sicher ist es absurd, hier aus rechtlicher Sicht von einem Toetungsdelikt zu sprechen. Aber die Gewinnung von Stammzellen aus einem Keim im selben Entwicklungsstadium wird als Toetung von Embryonen eingestuft und mit Gefaengnisstrafe belegt,“ so Bruestle im Interview.

Staaten wie Grossbritannien, die skandinavischen Laender, die Schweiz und andere haetten diesen Widerspruch laengst erkannt und mit aus diesem Grund die Gewinnung von Stammzellen aus ueberzaehligen Eizellen erlaubt. Grundlage der Schweizer Regelung sei etwa eine 7-Tage-Frist, das heisst die Zeit, zu der eine Eizelle im Koerper zwar befruchtet, aber noch nicht in die Gebaermutter eingenistet waere, erlaeutert der Stammzellenforscher Bruestle.

Besonders deutlich werde die einseitig negative Beurteilung der Stammzellenforschung im Vergleich zu den hunderttausendfachen Abtreibungen, die jaehrlich allein in Deutschland durchgefuehrt werden. „Hier sprechen wir nicht mehr ueber befruchtete Eizellen, sondern ueber heranwachsende menschliche Feten mit Armen, Beinen und bereits schlagenden Herzen. Ich stehe Abtreibungen aus nicht-medizinischer Indikation skeptisch gegenueber und moechte sie ganz bestimmt nicht als Legitimationsargument fuer die embryonale Stammzellenforschung verstanden wissen. Aber in einer solchen Diskussion ist es gelegentlich notwendig darauf hinzuweisen, wo und in welchem Ausmass wir tatsaechlich den sprichwoertlichen Rubikon ueberschritten haben - und dies lange vor Beginn der Stammzellenforschung.“ kritisierte Bruestle.


Weitere Informationen:

"Mehr als bizarr"
Interview in der „WELT“ vom 30. Maerz mit Stammzellenforscher Oliver Bruestle zur Stammzellenforschung, Embryonenschutz und den Beginn menschlichen Lebens.

http://www.welt.de/data/2005/03/30/619030.html

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