Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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21.03.2005

Eizellhandel zwischen Grossbritannien und Rumaenien

Justizministerin Rumaeniens zeigt sich besorgt

Bruessel (ALfA). Anlaesslich eines Treffens mit den Europaabgeordneten Hiltrud Breyer MdEP (Buendnis 90/ Die Gruenen) und Dr. Peter Liese (CDU) zeigte sich die Justizministerin von Rumaenien, Monica Macovei, sehr besorgt ueber den publik gewordenen Handel mit menschlichen Eizellen zwischen einer Klinik in Rumaenien und Kliniken in Grossbritannien. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Parlamentarier vom 16. Maerz 2005 hervor. Die rumaenische Justizministerin habe unterstrichen, dass bereits staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen die "Global Art Klinik" aufgenommen worden sind, die in den letzten Wochen im Zuge des Eizellhandels bekannt geworden ist.

Laut den beiden Abgeordneten haetten rumaenische Frauen trotz hoher gesundheitlicher Risiken Zellen und Embryonen fuer britische Kliniken "gespendet". So stuenden in einer einzigen Klinik in Rumaenien mehr Spenderinnen zur Verfuegung als in allen britischen Krankenhaeusern zusammen (siehe dazu ALfA-Newsletter vom 12.03.05). Hiltrud Breyer erklaerte dazu: "Es waere naiv zu glauben, die Rumaeninnen wuerden aus rein altruistischen Gruenden ihre Eizellen spenden. Stattdessen scheinen Gelder von bis zu 1000 Pfund geflossen zu sein. Bei derartig hohen Summen kann nicht laenger von einer Kompensation, sondern muss von einer Bezahlung gesprochen werden.“ Eine solche Praxis sei inakzeptabel, da sie die Ausbeutung der Frau befoerdert. Zu befuerchten sei, dass Notlagen von Frauen gezielt gerade in wirtschaftlich schwachen Laendern ausgenutzt werden. Frauen duerften nicht zu "Rohstofflieferantinnen" degradiert werden, so Breyer weiter.

Das Europaeische Parlament (EP) hat letzte Woche dem Handel mit Eizellen und Embryonen die rote Karte gezeigt. In seiner am 10. Maerz verabschiedeten Resolution hat das Parlament deutlich gemacht, dass der Handel eine inakzeptable Kommerzialisierung des menschlichen Koerpers und seiner Teile ist und nicht toleriert werden darf. In der Resolution verurteilte das EP kommerzielle Bestrebungen in diesem Bereich mit Verweis auf die Grundrechtscharta der Europaeischen Union und eine entsprechende Richtlinie, die im kommenden Jahr europaweit in Kraft tritt. (Siehe dazu ALfA-Newsletter vom 12.03.05)

Der Vorsitzende der AG Bioethik der groessten Fraktion des Europaeischen Parlaments, EVP-ED, Dr. Peter Liese, machte deutlich, das Europaeische Parlament habe mit seiner Resolution unterstrichen, dass kommerzielle und reine Forschungsinteressen nicht vor die Menschenwuerde gestellt werden duerfen. „Der Fall sollte eine Warnung an all diejenigen auch in Deutschland sein, die den Umgang der Briten mit ethischen Fragen im Bereich der Reproduktionsmedizin als vorbildlich ansehen. Ich bin sicher, dass diese Plaene nur der Anfang sind, wenn wir nicht energisch einschreiten und die Menschenwuerde vor Forschungsinteressen stellen. Die Zusicherung der rumaenischen Justizministerin ist wichtig und zeigt, dass Rumaenien diesen Fall ernster nimmt als Grossbritannien,. Ich bin schockiert darueber, dass die britische Regulierungsbehoerde HFEA behauptet, die Praxis von Global Art sei in Ordnung. Dies ist uebrigens die gleiche Behoerde, die die Klonexperimente von Ian Wilmut mit menschlichen Embryonen genehmigt hat und auf die Bundeskanzler Schroeder so grosse Stuecke haelt" so Liese.


Weitere Informationen

Entschliessung des Europaeischen Parlaments zu dem Handel mit menschlichen Eizellen vom 10.03.2005
P6_TA-PROV(2005)0074

http://www2.europarl.eu.int/omk/sipade2?SAME_LEVEL =1&LEVEL=3&NAV=X&DETAIL=&PUBREF=-//EP//TEXT+TA+P6- TA-2005-0074+0+DOC+XML+V0//DE

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