Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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18.10.2004

EU-Parlamentarier brüskieren die Mehrheit der EU-Bürger

CDL ruft in Erinnerung: von 455 Millionen EU-Bürgern sind rund 263 Millionen Katholiken

Meschede - 18. Oktober 2004 - "Wer in diesen Tagen nach Brüssel blickt und die Empörung um die Ernennung des Innen- und Justiz-Kommissars Buttiglione beobachtet, kann nur den Kopf schütteln angesichts der dort demonstrierten
Bürgerferne mancher ideologisierter Abgeordneter." So die Kommentierung durch die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Mechthild Löhr.

Es disqualifiziere den "Ausschuß für bürgerliche Freiheiten", nicht aber Rocco Buttiglione, wenn diesem profilierten, christlichen Europapolitiker und Repräsentanten Italiens seine Eignung für das Amt des Innen- und Justiz-Kommissars abgesprochen werde.

Indem sozialdemokratische und liberale Abgeordnete den Vorwurf der Nichteignung ausgerechnet an dessen christlichen Menschen- und Familienbild festmachen, werden nicht nur die Katholiken, sondern alle Bürger mit christlicher Glaubensorientierung brüskiert.

"Auf ihrer Brüsseler Parlamentsinsel vergessen offensichtlich etliche Abgeordnete, wen sie eigentlich vertreten. Ein offenes Bekenntnis zu Glaubensgrundsätzen soll hier mit politischem Berufsverbot belegt werden. Ist das die Zukunft in einem freiheitlichen und weltoffenen Europa?"

Löhr verwies in diesem Zusammenhang auf die oft vernachlässigte religiöse Struktur innerhalb der EU-Bevölkerung: Zur Zeit sind von 455 Millionen Einwohnern rund 263 Millionen Bürger (= rund 58%) Mitglieder der Katholischen Kirche, rund 20% protestantische, anglikanische oder orthodoxe Christen und nur rund 16% religions- bzw. konfessionslos.

Auch wenn die noch zur Abstimmung stehende Europäische Verfassung den Gottesbezug bedauerlicherweise derzeitig nicht enthalte, zeigten doch allein diese Zahlen, daß die EU ganz wesentlich und eindeutig aus einer gemeinsamen christlichen Werte- und Traditionsgemeinschaft besteht. Wenn der deutsche Fraktionsvorsitzende Schulz (SPD) nunmehr Buttiglione aufgrund seiner expliziten christlichen Überzeugung als einen Mann abqualifiziere, der Europa "auf den Wertvorstellungen des 19. Jahrhunderts aufbauen" wolle, beleidige er damit gleichzeitig eine große Mehrheit der EU-Bürger, für die das christliche Familienbild nach wie vor lebensgestaltend ist.

Auch dem sozialdemokratischen aktionsvorsitzenden müsse bekannt sein, daß die revolutionären Ideale des 18. Jahrhunderts, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, nicht irgendwo, sondern im zweitausendjährig christlich geprägten europäischen Kulturraum entwickelt und lebendig geworden sind.

"Es läßt nichts Gutes für die Offenheit und Toleranz der sozialdemokratischen Fraktion in der neuen Legislaturperiode hoffen, wenn sie schon jetzt ein so beispielslos intolerantes Theater veranstaltet."

Für Christdemokraten und Lebensrechtsorganisationen nicht nur in Deutschland sei es selbstverständlich, weltanschauliche Gegenpositionen zu achten und die Integrität der Person zu respektieren. Dieses Minimum politischen Anstands ließen manche EU-Parlamentarier in dieser Situation völlig vermissen und förderten damit in unverantwortlicher Weise die ohnehin schon große Skepsis und Distanz der Bürger zur EU.

"Eine peinliche Kampagne, die gerade bei engagierten Christen die Europaverdrossenheit weiter wachsen lassen wird," so Löhr. Sie forderte mehr Respekt der EU-Parlamentarier vor den persönlichen Glaubens- und Wertüberzeugungen ihrer Bürgerinnen und Bürger und ein Ende der Diskriminierung von Christen.

CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

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