Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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15.10.2004

Kaminski in der "Tagespost": Eindringliche Einladung zur 1.000-Kreuze-Aktion

Wuerzburg (ALfA). Claudia Kaminski, Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) und Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BVL), hat eindringlich dazu aufgerufen, an der 1.000-Kreuze-Aktion teilzunehmen, die am 16. Oktober in Berlin stattfindet. In einem ganzseitigen Interview mit der katholischen Zeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 12.Oktober) erklaerte Kaminski: "Politiker lassen sich weder von den besseren Argumenten noch von bekannten Namen nachhaltig beeindrucken." Was zaehle, sei die Menge der Waehlerstimmen, die sie verlieren oder gewinnen koennen. "Ich appelliere daher an alle, die sich als Freunde des Lebens verstehen, diese Chance nicht ungenutzt zu lassen und am 16. Oktober nach Berlin zu kommen", so Kaminski weiter. Jeder, der komme, stehe fuer eine Waehlerstimme und zeige, dass ihm der Schutz der ungeborenen Kinder am Herzen liege. "Schliesslich macht er oder sie sich zur Stimme derer, die bei uns tagtaeglich um ihr Menschenrecht auf Leben betrogen werden. Ich kann mir daher persoenlich kaum vorstellen, dass es am 16. Oktober etwas anderes gibt, das wichtiger waere", so Kaminski.

Auf das Scheitern der Verhandlungen ueber einen gemeinsamen Kompromiss von Union, SPD und Gruenen beim Thema Spaetabtreibungen (vgl. ALfA-Newsletter vom 8. Oktober) angesprochen, erklaerte die BVL-Vorsitzende, seit der letzten Reform des Paragraphen 218 im Jahr 1995 habe der Gesetzgeber den Frauen und Maennern in Deutschland signalisiert, dass eine Abtreibung im Grunde eine akzeptable Entscheidung sei, erst recht, wenn das Kind ein Mensch mit Behinderung sei. Bei der Spaetabtreibung entfalle die Pflicht zur Beratung und damit auch die Bedenkzeit von drei Tagen, die bei den uebrigen vorgeburtlichen Kindstoetungen zwischen Beratung und Abtreibung liegen muss. "Um hier das Rad zurueckzudrehen, braucht es mehr als das, was eine in vielen Lebensrechtsfragen gespaltene Union zuwege bringt", kritisierte Kaminski gegenueber der "Tagespost". Bei SPD und Gruenen gebe es sogar viele Politiker, die eine ersatzlose Streichung des Paragraphen 218 anstrebten. Kaminski forderte, dass die Union hier geschlossen und unerbittlich auftreten muesse. "Eine Beratungspflicht zu fordern und "Gespraechsbereitschaft" zu signalisieren, reicht da nicht aus. Mehr scheint aber in den "C-Parteien" gegenwaertig nicht Konsens zu sein."

Laut Kaminski gehen Experten, wie etwa der Vorsitzende des Marburger Bundes Frank Ulrich Montgomery, davon aus, dass jaehrlich mindestens 800 Spaetabtreibungen in Deutschland durchgefuehrt werden. "Eine verlaesslichere Zahl hat bisher niemand." Aber: "Der Leiter der Universitaets-Frauenklinik Koeln, Professor Mallmann, hat erlaeutert, dass diese Zahl illusorisch sei, man muesse mit viel mehr Spaetabtreibungen rechnen, da es "taegliches Geschaeft" sei", so Kaminski gegenueber der "Tagespost". An genaueren Zahlen sei die Regierungsmehrheit offensichtlich nicht interessiert. So habe sich eine SPD-Abgeordnete gegen eine Verbesserung der statischen Erfassung von Spaetabtreibungen ausgesprochen, da die Zahlen "politisch missbraucht" werden koennten.

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