Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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13.09.2004

Clement fordert: "Stammzellforschung in Deutschland unbegrenzt zulassen"

Berlin (ALfA). Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat gefordert, die Stammzellforschung in Deutschland ohne Einschraenkungen zu erlauben. Das berichten "Die Zeit", die "Wirtschaftswoche" (Online-Ausgaben vom 9. September) und "Reuters" (9. September). "Es geht aber, und das sage ich ganz persoenlich, auch beispielsweise darum, dass wir die Stammzellforschung in Deutschland unbegrenzt zulassen muessen, aus meiner Sicht", zitiert "Reuters" den Bundeswirtschaftsminister. Man werde Forschung in der Bio- und Gentechnologie nur haben, wenn man in Deutschland auch die Chance zur Anwendung der Ergebnisse lasse. "Die Bremsen muessen auch weg, wo es in Deutschland um Forschung, Entwicklung und auch um die Anwendung der Ergebnisse der Forschung in Deutschland geht", so Clement laut der Zeitungen.

Wie "Reuters" weiter berichtet, hat ein Sprecher des Bundesforschungsministeriums unterdessen erklaert, im Stammzellbereich werde derzeit erst Grundlagenforschung betrieben, fuer die die geltenden gesetzlichen Regelungen ausreichend seien. Erst wenn die Forschung sich mit der Anwendung fuer konkrete Krankheitstherapien beschaeftige, koenne ueber die gesetzlichen Grundlagen debattiert werden.

Laut der "Zeit" unterstrich Siegfried Throm, Geschaeftsfuehrer Forschung, Entwicklung, Innovation beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), dass fuer die Industrie "embryonale Stammzellen derzeit noch kein Thema" seien. "Wir denken, dass wir zunaechst das Potenzial von adulten Stammzellen erforschen sollen", zitiert "Die Zeit" Throm.

Auch CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel, Sprecher der CDU/CSU-Fraktion in der Enquetekommission "Ethik und Recht der modernen Medizin", hat eine staerkere Foerderung der "viel versprechenden und ethisch unproblematischen Forschung mit adulten Stammzellen" gefordert. In einer Mitteilung an die Presse (10. September) erklaerte er, es sei "unverstaendlich, dass Wirtschaftsminister Wolfgang Clement nun Bundeskanzler Schroeder das Wort redet und eine unbegrenzte Zulassung der embryonalen Stammzellforschung fordert." Erst vor kurzem habe die Bundesregierung in ihrem Stammzellbericht bestaetigt, dass sich das Stammzellgesetz bewaehrt hat. "Der gefundene Kompromiss zur embryonalen Stammzellforschung sollte nicht in Frage gestellt werden", so Rachel weiter. Die rechtlichen Bedingungen, unter denen in Deutschland geforscht werden kann, seien ausreichend. "Es gibt keinen Grund fuer eine Liberalisierung der Forschung in diesem Bereich."

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