Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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16.07.2004

"Fruehabtreibung auf Verdacht": Meisner ueber "Pille danach"

Koeln (ALfA). Der Erzbischof von Koeln, Joachim Kardinal Meisner, hat an die Bundeslaender appelliert, Rechtsverordnungen zur rezeptfreien Abgabe der "Pille danach" die notwendige Zustimmung zu verweigern. In einem Interview mit dem "Rheinischen Merkur" (Ausgabe vom 1. Juli) erklaerte Meisner, in Deutschland wuerden die Kinderzahlen in einem "beaengstigenden Masse" sinken. Die Regierung verstaerke durch ihre Entscheidungen diesen Trend. "Ich protestiere daher mit Nachdruck gegen diese Plaene des Bundesgesundheitsministeriums", so Meisner. Mit einem besseren Schutz des ungeborenen Lebens, der das behauptete Ziel der Reform des Abtreibungsparagraphen war, sei eine rezeptfreie Abgabe der "Pille danach" unvereinbar.

Ziel der Verabreichung des Praeparates sei es, so Meisner weiter, einem bei einem vorausgegangenen Geschlechtsverkehr moeglicherweise gezeugten Embryo jene Voraussetzungen zu nehmen, die er zum Weiterleben benoetigt. "Das Hindern am Weiterleben wir ueblicherweise als Toetung bezeichnet", betonte Meisner gegenueber dem "Rheinischen Merkur". Die "Pille danach" sei ein "Mittel zur Fruehabtreibung auf Verdacht." Ihre rezeptfreie Vergabe wuerde zur Folge haben, dass Praeparate, mit denen Menschenleben ausgeloescht werden sollten, in Apotheken kuenftig genauso erhaeltlich waeren "wie Medikamente gegen Grippe und Magenbeschwerden", so Meisner weiter. Dies trage nicht zur Aufklaerung ueber die tiefe moralische Problematik der "Pille danach" bei, sondern zur allgemeinen ethischen Desinformation. Mit der Abschaffung der Rezeptpflicht wuerde der Staat laut Meisner einen erneuten Schritt tun, die "Toetung von Embryonen zu privatisieren, und am Ende auch noch auf gesunkene Abtreibungszahlen verweisen". Der Staat wuerde seinen grundlegenden Auftrag verletzen, jeden Menschen, vor allem aber die Hilflosesten in unserer Gesellschaft zu achten und zu schuetzen. "Es wird kaelter in einer Gesellschaft, in der die Schwaechsten zur Dispositionsmasse derer werden, die es geschafft haben, und sei es nur, dass sie geschafft haben, geboren zu werden", sagte der Kardinal dem "Rheinischen Merkur".

(mehr dazu: www.rheinischer-merkur.de)

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