Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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16.07.2004

"Gott sei Dank gibt es die ALfA": Hohes Lob bei Bundesdelegierten-Versammlung

Koenigswinter (ALfA). Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht fuer Alle e.V. (ALfA), Dr. med. Claudia Kaminski, ist in ihrem Amt bestaetigt worden. Auf der diesjaehrigen Bundesdelegierten-Versammlung, die vom 25. bis 27. Juni in Koenigswinter abgehalten wurde, wurde auch der 2. stellvertretende Vorsitzende, Hubert Hueppe, MdB, wiedergewaehlt. Neu im Geschaeftsfuehrenden Bundesvorstand sind die Journalistin Birgit Kelle als 1. stellvertretende Vorsitzende, der Unternehmer Volker Kleibrink als Schatzmeister sowie die Uebersetzerin Alexandra Linder als Schriftfuehrerin.

Der Erzbischof von Koeln, Joachim Kardinal Meisner, beklagte in einem Grusswort an die Delegierten der ALfA, dass das "Lebensrecht des schwachen ungeborenen sowie des hilfsbeduerftigen alten Menschen vielfach bestritten wird." Da es in dieser Frage keinen gesellschaftlichen Konsens gebe, sei das Engagement einzelner Personen und Gruppierungen, die den Wert des menschlichen Lebens von der Empfaengnis bis zu einem natuerlichen Tod gegen eine Kultur des Todes verteidigen" unverzichtbar. "Gott sei Dank gibt es auch in Deutschland Organisationen und Verbaende wie die Aktion Lebensrecht fuer Alle e.V., die gelegen oder ungelegen fuer den Schutz des Lebens auf die Strassen gehen und bei den politischen und gesellschaftlichen Entscheidungstraegern auf das Grundrecht auf Unversehrtheit des menschlichen Lebens pochen", so Meisner weiter.

Auch der Bundesvorsitzende der Jungen Union Deutschland, Philipp Missfelder, hatte sich schriftlich an die Delegierten der ALfA gewandt. "Die Junge Union und die ALfA eint das Verstaendnis vom Menschen als einmaliger, unverwechselbarer und eigenverantwortlicher Persoenlichkeit mit unantastbarer Wuerde." Kein Mensch habe das Recht, ueber das Leben eines anderen zu verfuegen. "Dies gilt sowohl fuer Geborene als auch fuer Ungeborene", bekraeftigte Missfelder.

Im Rahmen der Bundesdelegierten-Versammlung fand eine oeffentliche Fachtagung unter dem Motto "Die Menschenwuerde war unantastbar" statt. In seinem Vortrag warnte Robert Antretter (SPD), Bundesvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe fuer Menschen mit geistiger Behinderung, vor einer neuen Debatte um den Personenbegriff. Teile von Industrie und Forschung trachteten danach "die Person als hoeherwertigen Menschen zu qualifizieren". Ziel sei es, diejenigen des Schutzes zu berauben, die dann nicht mehr unter den Personenbegriff fielen, etwa Menschen mit geistiger Behinderung, Koma-Patienten, ungeborene Kinder. "Wer hier eine Klassifizierung vornimmt, legt Hand an die Menschenwuerde. Und dem muss man dann auf die Finger klopfen", forderte der fruehere SPD-Bundestagsabgeordnete.

Der Journalist und Publizist Juergen Liminski ging der Frage nach, was es fuer die Gesellschaft bedeutet, wenn es keinen Respekt mehr vor der Menschenwuerde gibt. Sein Ergebnis: "Wenn die Wuerde in Frage gestellt wird, gleitet alles in die Barbarei." Als Kern der heutigen Krise machte Liminski den "Verzicht auf die Wahrheit" aus und kritisierte, dass heute nicht mehr genug zwischen "Gut-fuehlen" und "Gut-sein" unterschieden werde. Als Ausweg aus der Krise empfahl Liminski die Staerkung von Familie und Erziehung. Die Familie sei der Ort, wo Menschen den Respekt vor der eigenen und der Wuerde des anderen lernen koennten. Erziehung sei nichts anderes als "Beschenkung mit Menschlichkeit".

Thema auf der Bundesdelegierten-Versammlung war auch das sogenannte Post-Abortion-Syndrom (PAS). In einem Workshop habe die Psychotherapeutin Ursula Buechler-Marzolph, die vor zwoelf Jahren ihr vierten Kind abtrieben liess, ueber die typischen PAS-Symptome berichtet. "Manche Frauen haben immer wiederkehrende schmerzliche Traeume von der Abtreibung oder von dem ungeborenen Kind. Dies schliesst das Wiedererleben der Abtreibung genauso ein wie eine blitzartige Rueckschau auf Erlebnisse waehrend der Narkose oder des Aufwachens", so Buechler-Marzolph. Neben psychischen Symptomen wie Stoerung des Selbstwertgefuehls, emotionale Gleichgueltigkeit, unmotiviertes Weinen, Reue- und Schuldgefuehle, Depressionen bis hin zu Suizidversuchen, Autoaggression und Angstzustaenden wuerden auch psychosomatische Stoerungen, etwa Kopfschmerzen, Herzrhythmusstoerungen, Magen- und Darmstoerungen, funktionale Unterleibsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden oder Schlafstoerungen, auftreten, fuer die es keine organische Ursache gebe, so die Psychotherapeutin weiter. Etwa 80 Prozent der Frauen, die eine Abtreibung haben vornehmen lassen, leiden am Post-Abortion-Syndrom, das meist erst Jahre spaeter erkannt wird.

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