Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

21.06.2004

Noch immer auf hohem Niveau: Abtreibungszahlen leicht zurueckgegangen

Wiesbaden (ALfA). Im ersten Quartal 2004 wurden in Deutschland rund 33.800 vorgeburtliche Kindstoetungen gemeldet. Das geht aus einer Pressemitteilung (14. Juni) des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervor. Gegenueber dem ersten Quartal 2003 sind das etwa 400 (minus 1,3 Prozent) Abtreibungen weniger. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, war die Haelfte der Frauen zum Zeitpunkt der Abtreibung ledig, verheiratet waren 44 Prozent. Knapp drei Viertel (71 Prozent) der Frauen waren zwischen 18 und 35 Jahre alt, rund 6 Prozent waren minderjaehrig, etwa 7 Prozent 40 Jahre und aelter. 41 Prozent der Schwangeren hatten laut Statistischem Bundesamt vor der Abtreibung noch kein Kind lebend zur Welt gebracht.

In nur 2 Prozent der Faelle waren medizinische oder kriminologische Indikationen die Begruendung fuer die vorgeburtliche Kindstoetung. 98 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Die meisten vorgeburtlichen Kindstoetungen wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgefuehrt. Wie die Wiesbadener Behoerde weiter mitteilt, ist im ersten Quartal 2004 der Anteil der Abtreibungen mit dem Mittel Mifegyne auf 7 Prozent (2.200 Abtreibungen) gestiegen. Damit hat die Zahl gegenueber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent zugenommen.

Zu 96 Prozent erfolgten die Abtreibungen ambulant, davon knapp ein Fuenftel ambulant in Krankenhaeusern und der Rest in gynaekologischen Praxen. 5 Prozent der Frauen liessen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die vorgeburtliche Kindstoetung in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.

Anlaesslich der Veroeffentlichung des Statistischen Bundesamtes hat die Aktion Lebensrecht fuer Alle e.V. (ALfA) die hohen Abtreibungszahlen in Deutschland kritisiert. In einer Mitteilung an die Presse (15. Juni) erklaerte die Bundesvorsitzende der ALfA, Dr. med. Claudia Kaminski, der leichte Rueckgang der gemeldeten Abtreibungen koenne nicht darueber hinwegtaeuschen, dass es sich bei der Abtreibung um "ein gravierendes Problem handelt". Der Rueckgang um 1,3 Prozent sei nicht auf eine vermehrte Akzeptanz des Lebensrechts ungeborener Kinder zurueckzufuehren, sondern erklaere sich durch den Rueckgang der Zahl von Frauen im gebaerfaehigen Alter. "Diese sank allein zwischen 1996 und 2001 von 17,10 auf 16,78 Millionen", so Kaminski.

Mit mehr als 130.000 gemeldeten vorgeburtlichen Kindstoetungen pro Jahr werde in Deutschland Jahr fuer Jahr quasi eine Stadt in der Groesse von Potsdam entvoelkert, so Kaminski weiter. "Geht man wie die ALfA davon aus, dass die Dunkelziffer noch einmal so hoch ist, handelt es sich bereits um zwei Staedte dieser Groessenordnung." Seit 1974 seien in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als 4 Millionen Kinder (Hellziffer) durch Abtreibung ums Leben gekommen. "Das entspricht einer Entvoelkerung deutscher Metropolen wie Berlin und Koeln", erklaerte die ALfA-Bundesvorsitzende. Trotzdem sehe die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf. Ihre Antwort auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion lasse "jegliches Problembewusstsein" vermissen. Damit nicht genug, propagiere die Regierung jetzt auch noch die rezeptfreie Abgabe der fruehabtreibenden "Pille danach", "offenbar mit dem Hintergedanken, dass diese Abtreibungen von keiner Statistik erfasst werden", so Kaminski.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.