Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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19.03.2004

Besorgnis ueber hohe Abtreibungszahlen: Politiker und Kirche fordern Konsequenzen

Berlin (ALfA). Politiker und die katholische Kirche sind besorgt ueber die nach wie vor hohe Zahl von Abtreibungen in Deutschland. Das meldet das "Deutsche Aerzteblatt" (Online-Ausgabe vom 15. Maerz) sowie "Yahoo! Nachrichten" (13. und 14. Maerz). Vor allem die Zahl der vorgeburtlichen Kindstoetungen bei Minderjaehrigen sowie die der sogenannten Spaetabtreibungen sei fuer Politiker der Union und der Gruenen sowie fuer die Kirche alarmierend.

Die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Maria Boehmer (CDU) habe bestaetigt, dass die Union mit einer fraktionsuebergreifenden Initiatve der hohen Zahl von Spaetabtreibungen entgegenwirken wolle. Behinderung duerfe nicht mehr ein zwingender Grund fuer eine Abtreibung sein. Ausserdem solle sich eine Schwangere vor einer Spaetabtreibung beraten lassen muessen. Laut Boehmer wird sich noch vor der Osterpause der fraktionsuebergreifende Arbeitskreis erneut zusammensetzen und gemeinsam beraten.

Auch der Leiter des Kommissariats der Deutschen Bischoefe, Praelat Karl Juesten, fordert eine Aenderung der geltenden Regelung bezueglich Spaetabtreibungen. "Eine Behinderung darf niemals der Grund fuer eine Abtreibung sein", zitiert das "Deutsche Aerzteblatt" Juesten. Es sei ein "absolut unhaltbarer Zustand", dass Frauen ihre Kinder abtreiben liessen, sobald beispielsweise das Down-Syndrom festgestellt worden sei. Juesten bezweifelt laut "Yahoo! Nachrichten", dass die Praenataldiagnostik stets zu korrekten Ergebnissen fuehrt. "Die Diagnose ist nicht sicher und in vielen Faellen fehlerhaft", so Juesten. Den Frauen werde "etwas vorgegaukelt". Fuer die katholische Kirche sei "jede Abtreibung ein Uebel, das man nicht hinnehmen darf", erklaert der Praelat. Wie das "Aerzteblatt" weiter berichtet, kritisiert Juesten, dass ein politischer Wille zur grundlegenden Revision der Abtreibungsbestimmungen nicht erkennbar sei. Die sogenannte medizinische Indikation muesse wieder auf ihren eigentlichen Anwendungsbereich reduziert werden, Gefahren fuer Leib und Leben der Mutter abzuwenden, fordert Juesten.

Um Spaetabtreibungen zu vermeiden, sollte nach Ansicht der Gruenen-Politikerin Christa Nickels die Beratung hinsichtlich Qualitaet und Umfang verbessert werden, so das "Aerzteblatt" weiter. Bezueglich der steigenden Zahl von vorgeburtlichen Kindstoetungen bei Minderjaehrigen (vgl. ALfA-Newsletter vom 12. Maerz) halte es die Politikerin fuer noetig, umfangreicher als bisher ueber Verhuetungsmethoden aufzuklaeren. "Wir sind zwar auf dem richtigen Weg, Aufklaerung und Beratung muessen aber noch ausgebaut werden", zitiert das Blatt Nickels. Die Aufklaerung muesse frueher einsetzen, und die Zusammenarbeit mit den Schulen verbessert werden.

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