Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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19.03.2004

Frauen treiben immer haeufiger ab: BVL deckt die wahren Zahlen auf

Berlin (ALfA). Der leichte Rueckgang der vom Statistischen Bundesamt veroeffentlichten Abtreibungszahlen beruht allein auf der Tatsache, dass die Zahl der gebaerfaehigen Frauen in Deutschland zurueckgegangen ist. Das berichtet "Die Welt" (Ausgabe vom 17. Maerz). Die Zahl der Frauen zwischen 15 und 45 Jahren sei zwischen 1996 und 2001 von 17,10 Millionen auf 16,78 Millionen gesunken. Setze man diese Zahl in Verhaeltnis zu den dem Statistischen Bundesamt gemeldeten Abtreibungen, so sei die Quote von Abtreibungen pro 1.000 Frauen im gebaerfaehigen Alter, die sogenannte "abortion rate", von 7,65 auf 8,04 Abtreibungen gestiegen. Dies sei eine Steigerung von gut fuenf Prozent, so die "Welt" weiter. Auch das Verhaeltnis zwischen Geburten und Abtreibungen habe sich veraendert. 1996 seien auf 1.000 Geburten 163 gemeldete Abtreibungen gekommen, im Jahr 2001 seien es bereits 182,4 gewesen. "Das vom Gesetzgeber mit der Reform des Paragraphen 218 verfolgte Ziel, weniger statt mehr Abtreibungen, wurde bis heute nicht erreicht", zitiert "Die Welt" Claudia Kaminski, Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht.

In einer Mitteilung an die Presse hat Kaminski bekraeftigt, dass von einem "Trend zu weniger Abtreibungen" keine Rede sein kann. "Richtig ist: Frauen treiben heute haeufiger ab als 1996; aufgrund des demografischen Wandels gibt es nur weniger Frauen im gebaerfaehigen Alter zwischen 15 und 45 Jahren", so Kaminski. Der Rueckgang der absoluten Abtreibungszahlen ? soweit sie dem Statistischen Bundesamt gemeldet wuerden ? beruhe also nicht auf einer vermehrten Akzeptanz des Lebensrechts ungeborener Kinder, sondern allein auf der Tatsache, dass die Zahl der Frauen im gebaerfaehigen Alter zurueckgegangen sei.

"Anzumerken ist weiter, dass der Bundesverband Lebensrecht vermutet, dass die Dunkelziffer der Jahr fuer Jahr abgetriebenen Kinder noch einmal so hoch ist wie die Zahl der dem Statistischen Bundesamt gemeldeten Abtreibungen", erklaert die Vorsitzende des Verbandes. So wuerden z.B. sogenannte Mehrlingsreduktionen nach kuenstlicher Befruchtung von der Statistik ebenso wenig erfasst, wie heimliche Abtreibungen oder solche, die nach falschen Ziffern abgerechnet wuerden. Darueber hinaus habe das Statistische Bundesamt keine Moeglichkeit, die Richtigkeit der ihm gemeldeten Abtreibungszahlen zu ueberpruefen. "Stichproben haben zudem starke Differenzen zwischen den gemeldeten und den abgerechneten Abtreibungen ergeben", so Kaminski weiter. "Nach unseren Schaetzungen werden daher seit der Reform des Paragraphen 218 im Jahr 1995 statt der seit 1996 rund 130.000 gemeldeten vorgeburtlichen Kindstoetungen (Hellziffer) jedes Jahr rund 260.000 Kinder (Hell- und Dunkelziffer) abgetrieben."

Der BVL fordere die Parlamentarier daher erneut auf, sich der vom Bundesverfassungsgericht auferlegten Pflicht zur Aenderung oder Ergaenzung der bestehenden Vorschriften endlich zu stellen, so Kaminski.

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