Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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26.01.2004

"Einer humanen Gesellschaft unwuerdig": Abtreibungsreform in Oesterreich gefordert

Graz (ALfA). Eine tiefgreifende Reform der am 23. Januar 1974 in Oesterreich beschlossenen Fristenregelung fordern die OeVP-Politikerin Sissi Potzinger, Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Steiermark, der OeVP-Bundesrat Vincenz von Liechtenstein und der Vorsitzende des "Dioezesankomitees der Katholischen Organisationen in der Steiermark", Andreas Kirchmair. Das berichtet die katholische Tageszeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 22. Januar). Potzinger fordert das Recht jeder Frau auf eine kostenlose, ausfuehrliche psychosoziale Beratung, eine Trennung zwischen beratendem und abtreibendem Arzt sowie eine verpflichtende "Nachdenkpause" von drei Tagen, so "Die Tagespost". "Jede Entscheidung fuer eine Abtreibung ist eine Entscheidung gegen das Leben. Wir wollen aber eine lebensbejahende Kultur", zitiert das Blatt die Politikerin.

Andreas Kirchmair habe an die Politiker appelliert, das Abtreibungsgesetz zu aendern. Von den Bischoefen habe er ein mutigeres und klareres Bekenntnis zum Lebensschutz gefordert. Er wuensche sich, "dass sich auch einmal ein Bischof vor eine Abtreibungsklinik stellt und betet", zitiert "Die Tagespost" Kirchmair. Als "Skandal sondergleichen" hat er laut dem Blatt die Tatsache bezeichnet, dass behinderte Kinder bis unmittelbar vor der Geburt straffrei abgetrieben werden duerften. Das sei "unertraeglich und einer humanen Gesellschaft unwuerdig", so Kirchmair. Wie die Zeitung weiter berichtet hat Bundesrat Vincenz von Liechtenstein betont, dass ohne die Abtreibungen die heutige Pensionsproblematik und die Verschiebungen in der demographischen Entwicklung nicht entstanden waeren. Kirchmair habe ergaenzt: "Wir koennen uns die Abtreibung einfach nicht mehr leisten", zitiert "Die Tagespost" den Dioezesankomitee-Vorsitzenden. Potzinger hat laut dem Blatt unterstrichen, Kinder seien "fuer den Staat das beste Geschaeft", weil die Kosten weitgehend privatisiert seien, waehrend der Nutzen der gesamten Gesellschaft zugute komme.

Laut der "Tagespost" werden in Oesterreich jaehrlich etwa 85.000 Kinder geboren und zwischen 45.000 und 80.000 Kinder vor ihrer Geburt getoetet. Genaue Zahlen existierten nicht, da in Oesterreich keine offizielle Abtreibungsstatistik gefuehrt werde.

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