Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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19.01.2004

"Betrug am muendigen Buerger": Schick zum Abtreibungsfinanzierungs-Skandal

Bamberg (ALfA). Der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, hat sich mit Nachdruck gegen die Finanzierung von Abtreibungen aus Steuergeldern ausgesprochen. Die katholische Tageszeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 10. Januar) veroeffentlichte eine Erklaerung, in der es heisst, der Staat habe im Jahr 2003 mehr als 41 Millionen Euro aus Steuereinnahmen fuer Abtreibungen ausgegeben. "Wenn man noch hinzunimmt, was jaehrlich an staatlichen Zuschuessen den Beratungsinstitutionen wie Donum Vitae oder Pro Familia zufliessen, die den Schein ausstellen, der die "rechtswidrige" Abtreibung "straffrei" macht, sind die fuenfzig Millionen Euro aus der Staatskasse fuer die "Antilife Bewegung" in der Bundesrepublik weit ueberschritten", so der Erzbischof. Das sei aus vielerlei Gruenden ein "Skandal" und erfordere eine schleunige Revision. "Denn es hat den Anschein, als wuerden wir begeistert unseren Selbstmord finanzieren."

Seit langem sei bekannt, dass vor allem die demographische Situation den Notstand des ganzen Sozialsystems verursachte. "Dessen ungeachtet wird anstatt das Leben zu foerdern, der Tod finanziert", so Schick, der fordert, dass die Millionen, die fuer die vorgeburtlichen Kindstoetungen ausgegeben werden, den kinderreichen Familien und der Finanzierung der Rente fuer Erziehungsjahre zukommen muessten. Schick spricht von einem "Betrug am muendigen Buerger, der sich erfolgreich gegen die Bezahlung der Abtreibungen aus seinen Krankenkassenbeitraegen gewehrt hat und nun klammheimlich gezwungen wird, diese ueber die Steuern mitzufinanzieren."

Nach Bekanntwerden dieser Zahlen sei es noch unverstaendlicher, dass die katholischen Schwangerenberatungsstellen der Caritas und des Sozialdienstes Katholischer Frauen keine staatliche Foerderung mehr erhielten, seit sie nicht mehr die fuer eine straffreie Abtreibung benoetigten Beratungsscheine ausstellten. "Weil sie ausschliesslich und zweifelsfrei fuer das Leben beraten und wirken wollen, werden sie abgestraft", so Schick in der Presseerklaerung. Andere Beratungsstellen, die den Schein ausstellten, wuerden mit 80 Prozent der Gesamtkosten gefoerdert. "Der Staat muss das "Schwangerenhilfegesetz" von 1995 wie vorgesehen mit allen seinen Auswirkungen auf den Pruefstand stellen", fordert Schick.

Darueber hinaus sprach sich der Erzbischof in seiner Erklaerung auch fuer eine rechtliche Regelung der anonymen Geburt, eine Erleichterung der Adoption sowie fuer eine Foerderung von Ehe und Familie aus.

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