Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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15.12.2003

"Beispiellose Grenzueberschreitung": Frankreichs neues Bioethik-Gesetz

Paris (ALfA). Nach Annahme des neuen Bioethik-Gesetzes will die franzoesische Regierung moeglichst bald die Stammzellforschung zulassen. Das melden die katholische Tageszeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 11. Dezember) sowie die "Tiroler Tageszeitung" (Online-Ausgabe vom 10. Dezember). Gesundheitsminister Jean-Francois Mattei habe zum Auftakt der Parlamentsdebatte ueber das Gesetz in der franzoesischen Nationalversammlung gesagt, dafuer sollten Uebergangsloesungen sorgen. Zunaechst solle die Forschung an importierten Stammzelllinien genehmigt werden. Nach Willen des Gesundheitsminister sollen sich allerdings die franzoesischen Forscher auf die Arbeit mit adulten Stammzellen konzentrieren, so die Zeitungen weiter. Mattei habe angekuendigt, in engen und praezise festgelegten Ausnahmen auch verbrauchende Embryonenforschung zu foerdern. Laut der Zeitungen haben in der Debatte Sprecher der oppositionellen Sozialisten dafuer paediert, "grosszuegigere" Regelungen bei der Embryonenforschung zu finden. Der gegenwaertige Gesetzentwurf bestrafe sowohl die Kranken als auch die franzoesischen Forscher.

Zuvor hatte die katholische Kirche vor der Annahme der geplanten Bioethik-Gesetze in der Pariser Nationalversammlung gewarnt, so "Die Tagespost". Wenn die Embryonenforschung in bestimmten Grenzen zugelassen werde, handele es sich um eine "beispiellose Grenzueberschreitung", zitiert das Blatt den Erzbischof von Lyon, Philippe Barbarin. Es bestehe die Gefahr, dass nach Verabschiedung des Gesetzes sogenannte ueberzaehlige Embryonen allein zu Forschungszwecken geschaffen wuerden. Es sei aber schlicht nicht akzeptabel, dass menschliche Wesen in den ersten Stadien ihrer Entwicklung auf ihren Nutzwert reduziert wuerden, so Barbarin weiter. Menschliche Embryonen duerften ausnahmslos nicht als "Sache" betrachtet werden.

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