Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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15.12.2003

Abtreibungspille als "Nachverhuetung": Verbaende wollen "Pille danach" rezeptfrei

Berlin (ALfA). Mehrere Verbaende haben auf einer internationalen Fachtagung in Berlin die rezeptfreie Vergabe der "Pille danach" gefordert. Das berichten "Die Tageszeitung" (Ausgabe vom 6. Dezember) sowie "Die Tagespost" (Ausgabe vom 11. Dezember). In 28 Laendern weltweit sei die "Pille danach" rezeptfrei erhaeltlich. "Nur hier nicht. Das ist fast ein Skandal", zitiert die taz Elisabeth Pott von der Bundeszentrale fuer gesundheitliche Aufklaerung, deren Behoerde die Veranstaltung gefoerdert hat. In einem Offenen Brief haben deshalb die Veranstalter, "Pro Familia" Berlin, das Familienplanungszentrum "Balance" sowie das "Geburtshaus fuer eine selbstbestimmte Geburt", von den verantwortlichen Politiker verlangt, die Verschreibungspflicht fuer das Praeparat aufzuheben.

Die "Pille danach" soll bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Das darin enthaltene Hormon Levonorgestrel bewirkt, dass sich die Gebaermutter nicht auf die Einnistung eines Embryos einstellt. Falls es zu einer Schwangerschaft gekommen ist, stirbt das wenige Tage alte ungeborene Kind. Gegen diese Fakten wenden sich die Unterzeichner des Offenen Briefs, in dem es heisst: "Die Pille danach als Methode der Nachverhuetung in die Naehe einer Abtreibung zu ruecken, ist dabei weder ethisch noch medizinisch haltbar. Die Pille danach traegt vielmehr dazu bei, die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und damit auch der Abtreibungen zu reduzieren." Deshalb sei nicht von einer "Abtreibungspille", sondern vielmehr von einer "Notfallverhuetung" zu sprechen, habe Ulrike Busch von der Fachhochschule Merseburg auf der Tagung betont. Laut Elisabeth Pott tritt der Notfall ein, wenn die Frau in ihrem "reproduktiven Recht", ueber die "Zahl der Kinder frei und informiert zu entscheiden", durch eine Schwangerschaft behindert werde, so "Die Tagespost". "Die normale Anti-Baby-Pille schluckt man vorher, die andere danach - was ist da der moralische Unterschied?", erklaerte Elisabeth Pott laut der taz bei der Tagung.

Gegenueber der Anti-Baby-Pille berge die "Pille danach" unter bestimmten Umstaenden Vorteile. "Wenn eine Frau nur ein-, zweimal im Monat Sex hat, ist es schonender, mit der Pille danach zu verhueten, als taeglich eine zu schlucken", zitiert die taz Ines Thonke, Aerztin bei Pro Familia. Wuenschenswert sei insbesondere auch eine bessere Aufklaerung des Mannes, so Thonke. Kuenftig sollte auf jeder Kondompackung der Hinweis stehen: "Ist das Kondom geplatzt, hilft euch die Pille danach."

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