Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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05.12.2003

Abtreibungszahlen wieder gestiegen

BVL spricht von "unertraeglichem Ausmass"

Wiesbaden (ALfA). Im dritten Quartal 2003 wurden dem Statistischen Bundesamt rund 31.400 Abtreibungen in Deutschland gemeldet und damit 200 (+ 0,5 Prozent) mehr als im dritten Quartal 2002 (31.200). Das teilte das Statistische Bundesamt der Presse mit (3. Dezember). Nahezu die Haelfte der Frauen (49 Prozent) sei zum Zeitpunkt der vorgeburtlichen Kindstoetung ledig gewesen; verheiratet waren laut der Wiesbadener Behoerde 45 Prozent. Etwa drei Viertel (71 Prozent) der Frauen, bei denen eine Abtreibung durchgefuehrt worden sei, seien zwischen 18 und 35Jahren alt, rund sechs Prozent seien minderjaehrig, sieben Prozent seien 40 Jahre oder aelter gewesen. 40 Prozent der Schwangeren hatten vor der vorgeburtlichen Kindstoetung noch keine Lebendgeburt, so das Statistische Bundesamt.

97 Prozent der gemeldeten Abtreibungen seien nach der Beratungsregelung vorgenommen worden. In drei Prozent der vorgeburtlichen Kindstoetungen sei die medizinische beziehungsweise kriminologische Indikation als Begruendung angegeben worden. Laut der Wiesbadener Behoerde sind 81 Prozent der Abtreibungen mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgefuehrt worden. 93 Prozent der ungeborenen Kinder seien ambulant getoetet worden. Vier Prozent der Frauen haetten die Abtreibung in einem Bundesland vornehmen lassen, in dem sie nicht gewohnt haetten.

Unterdessen hat die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BVL) Claudia Kaminski, in einer Mitteilung in die Presse (4. Dezember) erklaert, der vom Statistischen Bundesamt bekannt gegebene leichte Anstieg der gemeldeten Abtreibungen fuer das dritte Quartal 2003 um 0,5 Prozent (200) auf 31.400 gegenueber dem Vergleichszeitraum in 2002 koenne nicht darueber hinwegtaeuschen, dass das Ab-treibungsgeschehen in Deutschland laengst ein "unertraegliches Ausmass" erreicht habe.
Jaehrlich wuerden in Deutschland rund 135.000 gemeldete vorgeburtliche Kindstoetungen vorgenommen. "Die Lebensrechtsbewegung geht von einer Dunkelziffer aus, die noch einmal so hoch ist", so Kaminski. Davon unabhaengig sei der tatsaechliche Anstieg der gemeldeten Abtreibungen viel hoeher, als die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen suggerierten. "Setzt man die absoluten Zahlen der gemeldeten Abtreibungen in Relation zu den Frauen im gebaerfaehigen Alter, deren Anzahl stetig zurueckgeht, so zeigt sich, dass tendenziell mehr abgetrieben wird", erlaeutert Kaminski. Hierzu werde der BVL in Kuerze Zahlen vorlegen.
Erschwerend komme hinzu, dass der Staat die "straffreien", aber nichtsdestoweniger "rechtswidrigen" Abtreibungen ueber die Laenderhaushalte mit Steuermitteln subven-tioniert; allein im vergangenen Jahr mit rund 40 Millionen Euro. "Das vom Gesetzgeber mit der Reform des § 218 verfolgte Ziel ? weniger statt mehr Abtreibungen ? wurde nie erreicht", so die BVL-Vorsitzende. Fuer diesen Fall habe das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber 1993 die Pflicht zur Nachbesserung auferlegt. Der BVL fordere die Parlamentarier auf, sich dieser Pflicht nicht laenger zu entziehen.

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