Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht
29.09.2003
Warnung vor Euthanasie-Legalisierung in Europa
Zur Euthanasie-Debatte im Europarat
Meschede, 29.09.2003 - Am 30.September steht in der sonst eher unauffällig agierenden Parlamentarischen Versammlung des Europarates eine brisante Abstimmung auf der Tagesordnung. Nach subtiler Hintergrundsarbeit und ohne eigene rechtliche Zuständigkeit der Versammlung haben vor allem drei der kleinsten Mitgliedsstaaten, die Schweiz, die Niederlande und Belgien, durch ihre entsandten Volksvertreter einen Vorstoß zur europaweiten Zulassung der aktiven Euthanasie unternommen. Die Mitgliedsstaaten sollen danach die weitgehende Freigabe der Euthanasie durch eigene neue Gesetze sichern und Ärzte für den Fall ihrer Beteiligung strafrechtlich freistellen.
"Daß ausgerechnet im Fachausschuß für Soziales, Gesundheit und Familienangelegenheiten des Europarates bereits eine Mehrheit von 15 zu 12 Stimmen dafür gewonnen werden konnte, ist ein bezeichnendes Signal dafür, wie intensiv in kleinen, wirksam agierenden Zirkeln versucht wird, geltendes europäisches Recht und Ethik neu zu definieren und zu verändern." So Mechthild Löhr, die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL). "Ohne das bisher in den meisten europäischen Ländern überhaupt eine angemessen intensive gesellschaftliche und parlamentarische Diskussion und Beratung über vor allem von Suizid-Beihilfeorganisationen vorgetragenen Forderungen nach staatlicher Legitimierung von Euthanasie und aktiver Sterbehilfe auch nur in Ansätzen geführt worden ist, sollen hierzu aus Straßburg Empfehlungen ausgesprochen werden, die klar und eindeutig dem geltenden Recht in nahezu allen europäischen Ländern widersprechen."
Damit würden gezielt Anforderungen auf die Tagesordnung der Länderparlamente gesetzt, um auf diese Weise die ethisch und rechtlich höchst bedenklichen Euthanasiegesetze der Schweiz, Hollands und Belgiens europaweit gesellschaftsfähig und wirksam zu machen. Da sich auch in der Praxis dieser Länder immer deutlicher zeige, das die dort erlaubte Euthanasie bereits zu zahlreichen und anwachsenden Tötungen sogar ohne die Einwilligung der Sterbenden geführt hat, kann und darf dies zukünftig auf keinen Fall zum positiven Leitbild für Europa werden. Die Würde kranker und sterbender Menschen verlange von der Gesellschaft und insbesondere von den Familien gerade das Gegenteil: nicht den schnellen, ärztlich herbeigeführten Tod, sondern die intensive Beschäftigung mit den Betroffenen und Linderung der Leiden durch eine breit auszubauenden palliativmedizinischen Behandlung und Betreuung.
"Die Würde und der Wert jedes Lebens und einer Kultur zeigt sich ja besonders in ihrem Umgang mit Hilflosen, die jeder Gesellschaft vor Augen führen, daß nicht nur der gesunde und leistungsfähige Mensch geschätzt wird. Der schnelle Weg in den Tod durch aktive Sterbehilfe ist ein Irrweg in eine inhumane Gesellschaft," betonte die CDL-Vorsitzende. Dagegen gelte es insbesondere angesichts leerer Sozialkassen und einer deutlich alternden Gesellschaft frühzeitig einzutreten. "Darum fordern wir die Mitglieder der Parlamentarischen Versammlung des Europarates dringend auf, gemäß ihrer nationalen Rechtssituation den Antrag auf Zulassung der Euthanasie strikt abzulehnen."
Die CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).
Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht
Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.