Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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22.09.2003

PID-Streit auf Kinderarzt-Tagung: Der Onkel Doktor und die Moral

Bonn (ALfA). Kardinal Karl Lehmann hat die "ausnahmslose Ablehnung" der Praeimplantationsdiagnostik (PID) durch die Kirchen bekraeftigt. Das meldet "Die Tagespost" (Ausgabe vom 16. September). Es gebe gute Argumente dafuer, dass der Mensch von der Verschmelzung von Ei und Samenzelle an Mensch sei, habe der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auf der 99. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Kinderheilkunde und Jugendmedizin erklaert. Daraus muessten klare Konsequenzen gezogen werden, denn PID fuehre zur "Toetung von Embryonen" und zwangslaeufig zur Auswahl menschlichen Lebens, zitiert das Blatt den Kardinal. Zwischen evangelischer und katholischer Kirche bestehe in der klaren Ablehnung der PID Konsens.

Auch die stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Ethikrates, Regine Kollek, habe sich gegen eine Einfuehrung der PID ausgesprochen, berichtet "Die Tagespost" weiter. Die Nachteile der bislang in Deutschland verbotenen Methode woegen weitaus schwerer als die Hilfe, die einzelnen Paaren zugute kommen koennte, so die Hamburger Biologin, die auch Mitglied im internationalen Bioethik-Komitee (IBC) der UNESCO ist. Konsequenz einer Freigabe der PID sei unter anderem die vom Embryonenschutzgesetz verbotene Produktion ueberzaehliger Embryonen und die ebenfalls untersagte Forschung an ihnen.

Dagegen hat sich laut "Der Tagespost" der Bonner Humangenetiker Peter Propping, der ebenfalls Ethikrat-Mitglied ist, fuer eine begrenzte Zulassung der PID ausgesprochen, die nur fuer ganz bestimmte Indikationen gelten und nur in einigen ausgesuchten Zentren in Deutschland angeboten werden solle. Auch der Praesident der Deutschen Gesellschaft fuer Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Erik Harms, habe eine sehr begrenzte Zulassung der Methode gefordert, so die Zeitung weiter. Nach Ansicht des Mediziners muesse jeder Einzellfall geprueft werden.

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