Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

08.09.2003

Evangelischer Arbeitskreis der Union für "Babyklappen"

Pro Jahr werden 40 Kinder ausgesetzt - Hilfsangebote für Mütter reichen nicht aus

B e r l i n (idea) – Deutschland braucht mehr “Babyklappen”. Das hat der Vorstand des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) am 3. September nach einem Besuch des Berliner Krankenhauses “Waldfriede” gefordert. Die von den Siebenten-Tags-Adventisten, einer evangelischen Freikirche, getragene Klinik betreibt seit dem Jahr 2000 eine solche Einrichtung, bei der Mütter ihr neugeborenes Kind anonym von außen in ein Wärmebettchen legen können. Wenn sich die Mutter nach acht Wochen nicht gemeldet hat, leitet das Krankenhaus ein Adoptionsverfahren ein. Nach Angaben der Krankenhausseelsorgerin Gabriele Stangl sind im Haus “Waldfriede” schon mehrfach Kinder abgegeben worden. Ein Großteil der Mütter habe sich hinterher gemeldet und Hilfsangebote in Anspruch genommen. In ganz Deutschland gibt es etwa 40 Babyklappen, fünf davon in Berlin. Bis Ende vorigen Jahres Dezember wurden in der Hauptstadt zwölf Kinder abgegeben. Dagegen werden laut EAK in Deutschland jährlich rund 40 “geheime Geburten” bekannt, die mit Aussetzung oder Tötung des Neugeborenen enden. Unter Einbeziehung einer beträchtlichen Dunkelziffer gingen Schätzungen sogar von bis zu tausend Fällen aus.
EAK: Recht auf Leben wichtiger als Kenntnis der Abstammung
Babyklappen leisteten “Hilfe in akuter Not”, so der EAK-Bundesvorstand. Sie retteten das Leben des Neugeborenen und böten jenen Frauen Schutz vor gesellschaftlicher Diskriminierung, die meinten, derzeit ihrer Aufgabe als Mutter nicht gerecht werden zu können. In einer Resolution fordern der EAK-Bundesvorstand und sein Vorsitzender, der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel, eine Öffentlichkeitskampagne für die Babyklappen. Die bisherigen Angebote reichten nicht aus. Allerdings sei eine Babyklappe nur eine Hilfe für den absoluten Ausnahmefall. Kritiker der anonymen Geburt führen an, daß die Zahl der getöteten Neugeborenen trotz der Babyklappen nicht zurückgegangen sei. Ferner habe jedes Kind das Recht, seine Herkunft zu erfahren. Nach Ansicht des EAK darf dieses Recht aber nicht über dem Schutz des Lebens stehen. Der EAK wird Rachel zufolge auf dem kommenden Bundesparteitag der CDU den Antrag stellen, “Babyklappen” bundesweit zu unterstützen.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.