Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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14.07.2003

Neunstuendiger Ueberlebenskampf ohne aerztliche Hilfe: Tim wird sechs Jahre alt

Meschede (ALfA). Tim aus Oldenburg, der 1997 wegen Down-Syndrom abgetrieben werden sollte, seine Abtreibung jedoch ueberlebte, wird am 5. Juli sechs Jahre alt. Daran erinnert die Aktion "Tim-lebt", eine Kampagne der Stiftung Ja zum Leben, in einer Mitteilung an die Presse (3. Juli). Der Fall Tim hatte bundesweit fuer Aufsehen gesorgt, da man ihn neun Stunden nach seiner versuchten Abtreibung nahezu unversorgt hatte liegen lassen. Die Verfahren wegen versuchter Toetung durch Unterlassen sowie der Verdacht auf Koerperverletzung wurden mittlerweile von der Staatsanwaltschaft Oldenburg eingestellt.

Als "widerspruechlich" und "nicht haltbar" betrachtet Dr. med. Claudia Kaminski, Sprecherin der Kampagne "Tim-lebt", die im Einstellungsbescheid aufgefuehrten medizinischen Gutachten: "Es ist voellig spekulativ und in keiner Weise belegt", dass Tim wegen Unterkuehlung ueberlebt habe, wenn "gleichzeitig im aerztlichen Gutachten sogar dargelegt wird, dass Massnahmen wie Inkubator, Waermestrahler fuer Fruehgeborene unumgaenglich sind!" Gesichert sei dagegen, dass Unterkuehlung ein signifikant hoeheres Infektionsrisiko durch die damit verbundene Unterdrueckung der koerpereigenen Abwehr mit sich bringe. Ebenso erscheine die Argumentation zur Schmerzempfindung absolut fadenscheinig. "Die vorliegende Argumentation ist nicht stichhaltig", so Kaminski. "Jeder Anaesthesist weiss, dass Hypnose und Analgesie zwei verschiedene Komponenten der Narkose sind. Man kann daher nicht davon ausgehen, dass Tim tatsaechlich keine Schmerzen empfunden hat." Schon 1991 habe die Bundesaerztekammer Richtlinien herausgegeben, die eine vollstaendige Anaesthesie bei Spaetabtreibungen empfehlen.

Tims Schicksal mache auf dramatische Weise auf die voellig unzureichende Abtreibungsgesetzgebung in Deutschland aufmerksam, erklaerte die Aerztin. Tim sei bei weitem kein Einzelfall. Allein im vergangenen Jahr seien 188 Spaetabtreibungen beim Statistischen Bundesamt gemeldet worden; die Dunkelziffer liege nach Einschaetzung von Fachleuten jedoch weitaus hoeher. Durch den stetig ausgeweiteten Einsatz der Praenataldiagnostik sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. "Hinzu kommt, dass die "Kind-als-Schaden-Urteile" deutscher Gerichte Aerzte dazu bringen werden, im Zweifel lieber zur Abtreibung zu raten, als die Gefahr einer Unterhaltszahlung fuer ein behindertes Kind auf sich zu nehmen", fuerchtet Kaminski, die auch Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) und der Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) ist.

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