Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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20.12.2002

Alternativen zum Klonen foerdern: Unionsfraktions-Vize bilanziert USA-Reise

Berlin (ALfA). Therapeutisches Klonen wird auf absehbare Zeit nicht die allseits erhofften Ergebnisse hervorbringen. Wie die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Boehmer, in einer Mitteilung an die Presse (17.12.) schreibt, erfuhr dies die Delegation der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zu der auch die Abgeordneten Vera Dominke, Helmut Heiderich und Werner Lensing (alle CDU) gehoerten, bei ihren Gespraechen mit Wissenschaftlern in den USA. Die CDU-Politiker waren dort u.a. mit den beiden Nobelpreistraegern Rudolf Jaenisch und Guenter Blobel.

Vor allem die Heilungschancen durch therapeutisches Klonen wuerden ueberschaetzt. Bereits die Bezeichnung "therapeutisches Klonen" sei irrefuehrend, denn fuer die Anwendung in der Therapie gaebe es in absehbarer Zeit kaum Moeglichkeiten. "In den USA ist deshalb", so Boehmer, "der Begriff "research cloning", also "Forschungsklonen", gelaeufig, der die Situation treffender beschreibt." Die Moeglichkeiten, Ersatzgewebe zu zuechten, seien vor allem aufgrund des langsamen Wachstums menschlicher Zellen begrenzt.

Weiter heisst es in der Erklaerung: "Beim reproduktiven Klonen sind inzwischen klare Grenzen erkennbar. Es gibt nach Professor Jaenisch eine biologische Barriere, welche die Erzeugung eines ungeschaedigten Kindes durch Klonen verhindert. Die Geburt eines Klonbabys, das keine Schaedigungen aufweist, wie Antinori dies verspricht, ist deshalb auszuschliessen, erklaerten die Wissenschaftler. Die ethisch unbedenkliche Forschung an adulten Stammzellen muss deshalb konsequent parallel fortgefuehrt und besonders gefoerdert werden. Ziel ist eine Reprogrammierung von Koerperzellen, ohne dass die Zwischenstufe des Zellkerntransfers in eine Eizelle und die anschliessende Entwicklung zu einem Embryo noetig sind."

Ueber die Forderung eines internationalen Verbots des therapeutischen sowie des reproduktiven Klonens bestehe Einigkeit zwischen den Positionen der Union und der amerikanischen Regierung. Dies haetten auch die Treffen mit Professor Leon Kass, Vorsitzender des "President's Council on Bioethics" und dem Praesidentenberater in bioethischen Fragen Jay Lefkowitz bestaetigt.

"Ein doppeltes ethisches Dilemma ergibt sich sowohl aus der Ausbeutung von Frauen als Eizellspenderinnen als auch aus der Erzeugung sowie dem Abtoeten von geklonten Embryonen. Auf internationaler Ebene ist die Strategie der Bundesregierung, zweistufig zu operieren, also zunaechst nur das reproduktive Klonen zu verbieten, gescheitert. Die Bundesregierung ist deshalb aufgefordert, auf internationaler Ebene fuer ein generelles Klonverbot einzutreten. Wir muessen die Uebereinstimmung der deutschen Rechtslage, die das therapeutische und das reproduktive Klonen verbietet, mit den entsprechenden Ueberzeugungen der amerikanischen Regierung fuer eine internationale Allianz nutzen. Denn nicht die Optimierung von Klontechniken, sondern die Foerderung der alternativen, ethisch unbedenklichen Verfahren muss unser Ziel sein", so Boehmer.

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