Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

21.06.2009

Antibaby-Pille: BAYER verschweigt Zahl der Todesfälle

Schweizer Behörde kündigt Überprüfung an / mindestens sieben Tote in Deutschland


Der Leverkusener BAYER-Konzern verschweigt der Öffentlichkeit die Zahl tödlicher Nebenwirkungen von Antibaby-Pillen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) teilte in der vergangenen Woche auf Anfrage mit, dass es in Deutschland zu „sieben Todesfällen im Zusammenhang mit der Anwendung des Arzneimittels Yasmin“ gekommen sei. BAYER hingegen verweigert Angaben zur Häufigkeit von schweren Nebenwirkungen und Todesfällen, angeblich um „die Kundinnen nicht zu verunsichern“.

Hubert Ostendorf vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Das Ziel von BAYER ist es, Hormonpräparate weltweit als Standard-Verhütungsmittel zu etablieren, denn die Gewinne sind gigantisch. Der Konzern lässt negative Informationen in der Schublade verschwinden, um den Absatz nicht zu gefährden.“ Die CBG fordert eine Offenlegungs-Pflicht aller gemeldeten Nebenwirkungen sowie aller Anwendungsstudien.

Der BAYER-Konzern ist durch die Schering-Übernahme vor drei Jahren zum weltweit größten Anbieter von Verhütungsmitteln geworden. Auch die ehemalige DDR-Dopingschmiede Jenapharm, Marktführer für orale Kontrazeptiva in Deutschland, gehört mittlerweile zu BAYER. Allein mit der Produktgruppe Yasmin/Yaz machte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.

Durch die Einnahme der „Pille“ wird das Risiko von Thrombosen, Schlaganfällen und Lungenembolien erhöht, darüber hinaus zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Depressionen zu den Nebenwirkungen. Besonders gefährdet sind Raucherinnen. In den BAYER-Werbekampagnen werden die Risiken jedoch mit keinem Wort erwähnt. Das Marketing zielt zudem immer mehr auf „Lifestyle“-Anwendungen wie Behandlung von Hautunreinheiten und Gewichtsregulierung ab.

In der Schweiz sorgte Ende Mai ein Fernsehbeitrag über ein 16-jähriges Mädchen, das nach Einnahme von Yaz eine Lungenembolie erlitt und nun schwerbehindert ist, für Aufsehen. Die Schweizer Aufsichtsbehörde Swissmedic kündigte daraufhin eine Überprüfung aller zugelassenen Anti-Babypillen an. Im letzten Jahr schockierte der Tod der 24-jährigen Tanja Hayes, die Yasmin zur Behandlung von Akne eingenommen hatte, die australische Öffentlichkeit. Australische Gesundheitsbehörden geben die Zahl schwerer Nebenwirkungen von Yasmin seit 2003 mit 56 an.

Die Fachzeitschrift arznei-telegramm riet schon zur Markteinführung von Yasmin zu Zurückhaltung: "Bei dieser dürftigen Risikoinformation halten wir den Gebrauch von Petibelle und Yasmin, die offensichtlich den Lifestyle-Bereich abdecken sollen, für nicht begründbar". Das Blatt machte auf die chemische Verwandtschaft des Inhaltsstoffes Drospirenon mit Spironolakton aufmerksam, dessen pharmakologische Verwendung nach Studien zum Krebsrisiko starken Auflagen unterliegt.

Immer wieder werden Werbeaussagen von BAYER verboten. Im vergangenen Herbst bezeichnete die US-Behörde Food and Drug Administration TV Spots für Yaz als „irreführend“. In den Werbefilmen werde suggeriert, Yaz könne zur Behandlung von prämenstruellen Beschwerden jeder Intensität eingesetzt werden, kritisiert die FDA. Dabei müsse das Präparat seine Wirksamkeit bei leichter Akne, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit noch in klinischen Tests unter Beweis stellen. BAYER musste 20 Millionen Dollar für eine Aufklärungskampagne bezahlen.

Zur Bewerbung von Verhütungsmitteln sponsert der Konzern Internetforen, finanziert internationale Kampagnen wie den „Weltverhütungstag“, gibt Umfragen in Auftrag und startet Initiativen wie Family Planning International. Zudem fördert das Unternehmen Kongresse wie z.B. die Konferenz „Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung“, die sich jährlich mit dem Thema Familienplanung beschäftigt. Sogar die homepage www.Pille.com wird von BAYER betrieben.

weitere Informationen:

· Tagesanzeiger „Sieben Tote nach Einnahme der Pille Yasmin“: www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Sieben-Tote- nach-Einnahme-der-Pille-Yasmin/story/13205142
· BAYER in den USA verwarnt: http://www.reuters.com/article/domesticNews/idUSTR E4968KG20081007
· Artikel „Pharmamarketing von BAYER“: www.cbgnetwork.org/2324.html
· Bewertung arznei telegramm: http://www.arznei-telegramm.de/abo/b001121.php3?&k nr=068632/316974

Coordination gegen BAYER-Gefahren
www.CBGnetwork.org
Tel 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Fordern Sie per eMail kostenlos weitere Informationen an.

Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.