Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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23.02.2009

Rueckzug nach oeffentlichem Druck: Kusch will keine weitere Suizidbegleitung durchfuehren

Hamburg / Dortmund (ALfA). Der umstrittene ehemalige Hamburger Justizsenator Dr. Roger Kusch wird keine weiteren Suizidbegleitungen mehr durchfuehren. Dies erklaerte Kusch in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel am 20. Februar. Zur Begruendung fuer die Einstellung seiner Taetigkeit nannte Kusch dem bericht zufolge das komplizierte deutsche Arzneimittelrecht. Die noetigen Tricksereien und Heimlichkeiten fuer die Durchfuehrung seiner Suizidbegleitung, die er sich in der Regel mit 8000,- Euro bezahlen liess, seien "am Lebensende unwuerdig", so Kusch. Erst mit der Zeit sei ihm klar geworden, wie "belastend" diese Situation fuer alle Beteiligten sei. Anfang Februar hatte das Hamburger Verwaltungsgerichts Kusch per Gerichtsbeschluss die Beihilfe zum Suizid untersagt, nachdem er gegen eine zuvor im November letzten Jahres ausgesprochene polizeiliche Anordnung Widerspruch eingelegt hatte (siehe ALfA-Newsletter 05/09 vom 07.02.2009). Nun werde sich Kusch nach eigenem Bekunden dem Urteil beugen und seine "Dienste" nicht mehr weiter anbieten.

Der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, begruesste den Rueckzug Kuschs. "Oeffentlicher Druck hat Kusch dazu bewogen, seine menschenverachtende Suizidvermittlung einzustellen. Nun hat das Geschaefte machen mit dem Tod und der Angst ein Ende", erklaerte Brysch in einer Pressemitteilung vom 20. Februar. Er forderte die Politik auf, nun zu handeln, bevor sich das Problem ins Ausland verschiebe. Kusch hatte in dem Interview auch angekuendigt, etwaige Sterbewillige, die sich an ihn wenden, an die Sterbehilfeorganisation Dignitas in der Schweiz zu verweisen. "Die Angst vor schlechter Pflege und vor Fehlversorgung am Lebensende ist allgegenwaertig. Wir brauchen einen grundsaetzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung, die nun mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe verhindern", mahnte Brysch abschliessend.

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