Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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21.07.2008

Protestaktion in Kempten: 1.000 Kinderschuhe gegen Abtreibung

Kempten (ALfA). Mit einer spektakulaeren Aktion in Kempten, Allgaeu, hat der christliche Verein "Durchblick e.V." am 12. Juli auf das Tabuthema Abtreibung aufmerksam gemacht: Bei einer Kundgebung im Stadtzentrum mit insgesamt 150 Teilnehmern, die bei teilweise stroemendem Regen ausharrten, stellten Helfer des Vereins 1.000 Paar Kinderschuhe auf. Dies entspricht laut dem Verein der tatsaechlichen Zahl der Kinder, die an jedem Arbeitstag in Deutschland durch Abtreibung ihr Leben verlieren, denn jaehrlich wuerden wesentlich mehr Ungeborene abgetrieben werden, als dem Statistischen Bundesamt gemeldet werden, hiess es in einer Pressemitteilung vom 12. Juli. Die Schuhe wurden in den letzten Monaten von Familien und Einzelpersonen gespendet und waren schon bei aehnlichen Aktionen zum Einsatz gekommen, spaeter sollen sie an Beduerftige abgegeben werden.

Bei der Kundgebung rief Thomas Schuehrer, der Vorsitzende des Durchblick e.V. dazu auf, alle Kraefte zu buendeln, um das Bewusstsein fuer den Unrechtscharakter der Abtreibung zu schaerfen. Unter grossem Beifall der Anwesenden forderte er, das Thema Abtreibung auf die politische Tagesordnung zu bringen. Zwei betroffene Frauen, die selbst eine Abtreibung erlitten hatten, berichteten ueber die traumatischen Folgen, die die vorgeburtliche Kindstoetung bei ihnen ausgeloest hatte. Die Saengerin Claudia Wellbrock geht heute in Schulen, um von ihren Erlebnissen zu berichten und vor einer Abreibung zu warnen. Ihre traumatischen Erfahrungen hat sie in Lieder gekleidet. Einige davon trug sie vor. Ursula L. engagiert sich nach ihren traumatischen Erfahrungen der Abtreibung in der Selbsthilfegruppe "Rahel" um betroffenen Frauen zu helfen, die oft allein gelassen wuerden. Sie beklagte, dass die moeglichen Folgen einer Abtreibung fuer die Frau weitgehend verschwiegen werden.

In einem kurzen Vortrag wies Rainer Beckmann, Richter und ehemaliges Mitglied der Enquetekommission "Recht und Ethik in der modernen Medizin" des Deutschen Bundestages ueberzeugend nach, dass die derzeitige Fassung des Paragraphen 218 keinen Schutz fuer ungeborene Kinder bietet. Offiziell gelte Abtreibung auch nach erfolgter Beratung zwar als "rechtswidrig", doch werde sie vom Staat wie Recht behandelt und von der Bevoelkerung auch nicht als rechtswidrig wahrgenommen. Auch die gesetzliche Beratungsregelung weise erhebliche Maengel auf. "Wenn der Schutz des ungeborenen Kindes auch nur ansatzweise Beruecksichtigung finden soll, kann das gesetzliche Abtreibungssystem nicht so bleiben, wie es ist", so Beckmanns Fazit. Elisabeth H., eine junge Aktivistin der "Aktion Lebensrecht fuer Alle" (ALfA), sprach ueber ihr Engagement fuer das Lebensrecht ungeborener Kinder. Die 21jaehrige rief die Verantwortlichen in Oeffentlichkeit, Politik und Kirche zu einer "Offensive fuer das Lebensrecht", einer "Offensive gegen Luege und Sprachverwirrung, gegen den Betrug an Frauen in Bedraengnis" auf.

Im Anschluss an die Kundgebung begannen ehrenamtliche Helfer des "Durchblick e.V." mit der Verteilung originalgetreuer Modelle eines zehn Wochen alten Embryos an die Kemptener Haushalte. In Deutschland darf nach staatlich anerkannter Beratung bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei abgetrieben werden. Aehnliche Verteilaktionen hat der im badischen Bruchsal, bei Karlsruhe, ansaessige Verein schon mehrfach in Sueddeutschland durchgefuehrt. Derzeit laeuft ausserdem eine groessere Aktion in Nordrhein-Westfalen. Der "Durchblick e.V. " habe damit ueberwiegend gute Erfahrungen gemacht. Weitere Verteilaktionen und Kundgebungen in verschiedenen Staedten Deutschlands seien geplant. Langfristiges Ziel sei es, dass alle Haushalte der Bundesrepublik Deutschland ein Embryomodell erhalten, erklaerte Schuehrer.

Weitere Informationen:

"Embryonenoffensive" des Durchblick e.V.
http://www.embryonenoffensive.de/

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