Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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11.08.2007

Richtungsweisende Entscheidung: Amnesty International und die Abtreibungsfrage

Vatikanstadt (ALfA). Unmittelbar vor der offiziellen Bekanntgabe ihrer Entscheidung zur Haltung in der Abtreibungsfrage am 11. August in Mexiko hat ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) erneut bestritten, für die Legalisierung von Abtreibungen einzutreten (siehe ALfA-Newsletter 29/07 vom 03.08.07). Vielmehr gehe es laut dem Sprecher von ai Schweiz, Jürg Keller, um eine Entkriminalisierung von Frauen, die sich in schweren Notlagen wie in Darfur zu einem Schwangerschaftsabbruch entschlössen, berichtete die katholische Tagespost online am 7. Juli unter Berufung auf ein Interview Kellers mit Radio Vatikan.

Frauen dürften unter Bedingungen extremer Menschenrechtsverletzungen nicht noch zusätzlich bestraft werden, indem sie keine entsprechenden medizinischen Leistungen erhielten. Seine Organisation werde aber "nie für ein Recht auf Abtreibung eintreten", habe Keller dem Bericht zufolge betont. Dabei habe er auf Kriegssituationen in Afrika verwiesen, in denen Frauen nicht nur Vergewaltigungen erlitten, sondern anschließend auch von ihren eigenen Dorfgemeinschaften ausgegrenzt würden, weil sie "das Kind des Feindes" austrügen. "Wo Frauen in dieser Weise als Kriegswaffe eingesetzt würden, sollten sie selbst über die Fortsetzung einer Schwangerschaft entscheiden können", erläuterte Keller laut Tagespost die ai-Haltung.

In den letzten Wochen hatten zahlreiche Lebensrechtsgruppen wie die ALfA und auch der Vatikan gegen die Entscheidung von ai protestiert und mit Boykottaufrufen gedroht. Die katholische Kirche habe laut Keller in dieser Frage eine "völlig andere Grundlage". ai hingegen gehe allein von den Menschenrechten aus und trete gegen die Menschenrechtsverletzungen der betroffenen Frauen ein. Mit unterschiedlichen Auffassungen in dieser Frage müsse man leben.

Weitere Informationen:

* amnesty setzt Debatte um Abtreibung fort
Menschenrechtsorganisation räumt Meinungsverschiedenheiten mit katholischer Kirche ein
Vatikanstadt (DT/KNA) Wenige Tage vor ihrer Richtungsentscheidung in der Abtreibungsfrage hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) erneut den Vorwurf zurückgewiesen, für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen einzutreten.
DIE TAGESPOST 07.08.07

* Lebensschützer hoffen auf Einlenken von Amnesty
Amnesty International hat angekündigt, demnächst ein Recht auf Abtreibung u.a. im Fall von Vergewaltigung oder Inzest zu fordern. Diese Ankündigung hatte für Widerspruch gesorgt; der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino, warnte, Katholiken könnten Amnesty International nicht weiter unterstützen, falls die Organisation bei ihrer Haltung bliebe. Unter den Kritikern ist auch die Vorsitzende der Aktion Lebensrecht für alle (Alfa), die Ärztin Claudia Kaminski. Mit ihr sprach P. Max Cappabianca OP
RADIO VATIKAN 06.08.07

* ALfA warnt Amnesty International: "Es gibt kein Recht auf Abtreibung"
ALfA-Newsletter 29/07 vom 03.08.2007

* Folgenschwerer Kurswechsel?
Falls amnesty international am 11. August ein weltweites Recht auf Abtreibung nach Vergewaltigung, Inzest und bei Lebensgefahr für Frauen fordert, dürfte das Tischtuch zwischen christlichen Lebensschützern und der Organisation zerschnitten sein.
DIE TAGESPOST 02.08.07

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