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25.07.2007

Keine Therapie mit embryonalen Stammzellen: Stammzellfirma "ESI" wirft das Handtuch

Zum Rückzug der Firma "Embryonic Stem Cell Int." (ESI), aus der therapieorientierten Forschung mit embryonalen Stammzellen erklärt Hubert Hüppe MdB, Berichterstatter für Bioethik und Gentechnik der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit und in der 14. und 15. Wahlperiode stv.
Vorsitzender der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin":

Dass die von ESI mit großem Pressewirbel angekündigten Therapien mit menschlichen embryonalen Stammzellen nun endgültig aufgegeben wurden, ist bezeichnend für das Missverhältnis zwischen geschürten Erwartungen und der Realität in der Stammzelldebatte.

Wie das Wissenschaftsmagazin "Science" in der aktuellen Ausgabe berichtet, hat ESI sich von embryonalen Stammzelltherapien verabschiedet. Die Investoren - darunter der Staat Singapur - hätten das Interesse verloren, weil die Wahrscheinlichkeit "verschwindend gering"
sei, auf Basis menschlicher embryonaler Stammzellen in absehbarer Zeit Therapien zu entwickeln.

Wiederholt hatte die im Jahre 2000 gegründete Firma ESI sogar klinische Studien am Menschen mit ihren Zellen angekündigt: vor zwei Jahren hieß es, ESI wolle schon 2006 als erste Firma weltweit mit klinischen Studien am Menschen aufwarten, und im November 2006 hatte der ESI-Chef diese Studie für Anfang 2008 versprochen. Nun gibt ESI dieses gegenüber der Presse hochgespielte Unternehmensziel auf.

Auch die deutsche pharmazeutische Industrie hat kein Interesse an embryonalen Stammzellen, wie der Vorsitzende des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industri (BPI) wiederholt bekräftigt hat.

Je länger Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen betrieben wird, desto klarer werden naturwissenschaftliche Fakten, die einer hypothetischen Therapie mit embryonalen Stammzellen entgegenstehen:
darunter das horrende Tumorrisiko, die Immunabstoßung und die Instabilität der Differenzierung embryonaler Stammzellen in bestimmte Körperzellen.

Spätestens der Fall ESI zeigt, dass es an der Zeit ist, embryonale Stammzellen realistisch einzuschätzen und knappe Forschngsmittel dort zu investieren, wo tatsächlich therapeutische Anwendungen zu erwarten sind.
Erst recht braucht das Stammzellgesetz nicht geändert zu werden, um mehr Forschung mit embryonalen Stammzellen zu ermöglichen.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Forschung an embryonalen Stammzellen ab. Hingegen verfügt die Forschung mit adulten Stammzellen über große gesellschaftliche Akzeptanz. Adulte Stammzellen werden seit vier Jahrzehnten erfolgreich therapeutisch eingesetzt und in zahlreichen klinischen Studien weiter entwicklet. Sie sind ethisch unbedenklich, da für sie keine menschlichen Embryonen zerstört werden müssen.

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