Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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13.07.2007

Stammzelldebatte: Bundesverband Lebensrecht fordert Erhalt des geltenden Stichtags

Koeln (ALfA). Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) hat sich entschieden gegen eine AEnderung der Stichtagsregelung im Stammzellgesetz ausgesprochen. "Eine Verschiebung des Stichtags waere ethisch inakzeptabel sowie medizinisch und forschungspolitisch unsinnig", erklaerte die Vorsitzende des BVL, Dr. med. Claudia Kaminski, am 12. Juli in einer Pressemitteilung zur aktuellen Stammzellendebatte. Wie berichtet hatte sich vergangene Woche der Bioethik-Experte der SPD-Fraktion im Bundestag, Rene Roespel, fuer eine einmalige Verschiebung des Stichtages ausgesprochen, dem sich Medienberichten zufolge auch diverse andere SPD-Abgeordnete anschlossen. Er will dazu einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen (siehe ALfA-Newsletter 25/07 vom 06.07.2007).

"Wer durch die Verlegung des Stichtags erreichen will, dass Forscher in Deutschland kuenftig auch solche Stammzelllinien importieren koennen, die nach dem 1. Januar 2002 aus getoeteten menschlichen Embryonen hergestellt wurden, rechtfertigt damit posthum deren Toetung", so Kaminski. Die BVL-Vorsitzende erinnerte daran, dass der BVL, unter dessen Dach sich dreizehn bundesweit operierende Lebensrechtsorganisationen zusammengeschlossen haben, bereits im Vorfeld der Verabschiedung des Stammzellgesetzes eindringlich vor einem Import embryonaler Stammzellen gewarnt hatte.

"Unsere Befuerchtungen, dass Deutschland mit diesem fatalen Schritt zu einer Ausweitung der Toetung menschlicher Embryonen beitragen wuerde, haben sich bestaetigt. Heute gibt es weltweit rund 500 humane embryonale Stammzelllinien; zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Stammzellgesetzes waren es noch rund 70. Eine Verschiebung des Stichtags waere daher das voellig falsche Signal", so Kaminski weiter. Dies gelte umso mehr, als selbst die vehementen Befuerworter der Forschung mit embryonalen Stammzellen auf absehbare Zeit nicht mit der Entwicklung von Therapien rechnen, waehrend mit den ethisch unproblematischen adulten Stammzellen laufend neue Heilungserfolge erzielt werden. Angesichts dieser Tatsachen sowie der in Tierversuchen nachgewiesenen hohen Neigung embryonaler Stammzellen im Koerper der Empfaenger zu Tumoren zu entarten, sei es "forschungspolitischer Unfug", der embryonalen Stammzellforschung weiter Aufmerksamkeit zu schenken. Dies waere selbst dann der Fall, wenn fuer die embryonale Stammzellforschung keine Embryonen getoetet werden muessten. "Hier wird nur gutes Geld schlechtem hinterher geworfen", erklaerte die BVL-Vorsitzende.

Auf einem vom BVL veranstalteten Symposium in Berlin hatten sich Ende Mai 2007 Stammzellexperten aus Deutschland, Grossbritannien und Oesterreich uebereinstimmend gegen die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen und fuer eine staerkere Foerderung der Forschung mit adulten Stammzellen sowie aus Nabelschnurblut gewonnenen Stammzellen ausgesprochen (siehe ALfA-Newsletter 20/07 vom 25.05.2007). Laut einer Anfang dieses Jahres im Auftrag des BVL vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest erhobenen Umfrage wuenschen 56,3 % der Bundesbuerger, dass sich die Wissenschaft auf die Forschung mit ethisch unproblematischen Stammzellen konzentriert.


Weitere Informationen:

ALfA-Newsletter 25/07 vom 06.07.2007: Neuer Vorstoss gegen das Stammzellgesetz - SPD-Abgeordnete fordern einmalige Stichtagsverschiebung
http://www.alfa-ev.de/aktuelles/news-anzeige/artic le/alfa-newsletter-2507-vom-06072007/?tx_ttnews%5B backPid%5D=9&cHash=847e0643a8

ALfA-Newsletter 20/07 vom 25.05.2007: BVL-Experten-Symposium - Adulte Stammzellen und Nabelschnurblut als der Koenigsweg fuer die regenerative Medizin http://www.alfa-ev.de/aktuelles/news-anzeige/brows e/1/article/alfa-newsletter-2007-vom-25052007/?tx_ ttnews%5BbackPid%5D=9&cHash=8864a0ecfc

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