Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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16.06.2007

Wegen Abtreibungshaltung: Vatikan ruft zum Boykott von Amnesty International auf

Rom (ALfA). In der jüngsten Debatte über die Haltung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) zur Abtreibungsfrage (siehe ALfA-Newsletter 20/07 vom 25.05.2007) hat der Kurienkardinal und Leiter des päpstlichen Rates für Frieden und Gerechtigkeit, Renato Martino, alle katholischen Organisationen und Katholiken dazu aufgerufen, ihre Unterstützung für AI einzustellen. Amnesty International habe ihre Aufgabe, die Rechte aller Menschen zu verteidigen, verraten, sagte Kurienkardinal Renato Martino zahlreichen Medienberichten vom 14. Juni zufolge. Die Menschenrechtsorganisation hat im April ihre bisherige neutrale Haltung in der Abtreibungsfrage aufgegeben und an Regierungen appelliert, Frauen im Fall von Vergewaltigung, Inzest oder wenn das Leben der Mutter durch eine Schwangerschaft in Gefahr ist, einen Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen. Daher sei die unausweichliche Folge der Entscheidung nach Ansicht des Kardinals die Einstellung jeglicher finanzieller Unterstützung für AI.

Amnesty International erklärte daraufhin in einer Presseaussendung vom 14. Juni, AI habe noch nie Gelder vom Vatikan oder offiziellen katholischen Organisationen bekommen. Auch im Statut der Nichtregierungsorganisation sind Beiträge von Staaten und religiösen Institutionen ausdrücklich ausgeschlossen. Zudem habe sich AI nicht für Abtreibung als generelles Recht stark gemacht. Die Organisation setze sich lediglich in ihrer Kampagne "Gewalt gegen Frauen verhindern" dafür ein, dass Frauen abtreiben dürften, die Opfer von Vergewaltigungen oder von Inzest wurden oder während der Schwangerschaft gravierenden gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Durch ihre falsche Darstellung gefährde die Katholische Kirche die Arbeit von AI, warnte die stellvertretende Amnesty-Generalsekretärin Kate Gilmore.

Weitere Informationen:

* Amnesty International defends access to abortion for women at risk
Amnesty International today firmly stood by the rights of women and girls to be free from threat, force or coercion as they exercise their sexual and reproductive rights.
Press release Amnesty International, 06/14/2007

* ALfA-Newsletter 20/07 vom 25.05.2007: "Entkriminalisierung der Abtreibung" - Christdemokraten für das Leben (CDL) warnen amnesty international (AI) vor Politikwechsel

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