Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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03.02.2007

Abtreiben und Shoppen in Wien? Streit um Abtreibungsmoeglichkeit in Einkaufszentrum

Wien (ALfA). In Wien ist ein heftiger Streit um die Eroeffnung eines Zentrums fuer Sexualmedizin, in dem auch Abtreibungen vorgenommen werden, in einem Einkaufszentrum entbrannt. Wie die oesterreichische Organisation „Jugend fuer das Leben“ (JfdL) am 1. Februar in einer Aussendung berichtete, hat in Wien in der so genannten „Lugner City“, benannt nach dem bekannten Bauunternehmer Richard Lugner, das Zentrum fuer Sexualmedizin „Venus Med“ seit kurzem den Betrieb aufgenommen. Dort werden neben sexualmedizinischer Beratung auch Abtreibungen angeboten. Auf der Homepage des Zentrums sei lediglich der saloppe Hinweis zu finden: „24 Stunden nach dem Eingriff sollten Sie kein Fahrzeug lenken!“ Auf die moeglichen seelischen oder koerperlichen Folgen einer Abtreibung fuer die Frau werde nicht hingewiesen. Margret Parzmair von „Jugend fuer das Leben“ wehrte sich bei einer Pressekonferenz gegen Abtreibungen in einem Einkaufszentrum. „Offensichtlich wolle man den Eindruck vermitteln, eine Abtreibung sei eine harmlose Erledigung zwischen Friseurtermin und Shopping. Die Ansiedlung einer Abtreibungsstation zwischen Kino und Kaffeehaus bedeutet, dass die Toetung ungeborener Menschen zum Alltagsgeschaeft geworden ist. Diese Banalisierung wollen wir nicht akzeptieren“, so Parzmair. „Neben den ungewollten Weihnachtsgeschenken kann jetzt also auch ein ungewolltes Kind zurueckgegeben werden.“

Vielen Menschen habe die Abtreibungsstation im Shopping-Center die Lust am Einkaufen gruendlich verdorben. Innerhalb kuerzester Zeit haetten ueber 3.400 Menschen erklaert, nicht mehr in der Lugner City einkaufen zu gehen, solange dort Abtreibungen durchgefuehrt werden, und dies mit ihrer Unterschrift im Rahmen einer laufenden Aktion bestaetigt, erklaerte die Jugend fuer das Leben.

Am 1. Februar veranstaltete die JfdL eine Kundgebung gegen Abtreibung im Einkaufszentrum. Den 80 bis 100 Demonstranten seien 20 Gegendemonstranten gegenuebergestanden, die erfolglos versuchten, die Kundgebung mit Buh-Rufen und Pfiffen zu stoeren. Einkaufszentrum-Chef Richard Lugner und die Betreiber der sexualmedizinischen Klinik "VenusMed" haetten sich von den Protesten der Abtreibungsgegner jedoch unbeeindruckt gezeigt, heisst es in einem Bericht auf „diepresse.com“ am selben Tag. Lugner habe auf die Rechte der Betroffenen verwiesen. „Diese Frauen sind ja auch Menschen, nicht nur die Kinder", so der Bauherr vor der Kundgebung. "Ich persoenlich bin in der gluecklichen Lage, vier Kinder gezeugt zu haben, und alle sind auf der Welt. Ich bin Katholik, ich habe kein einziges abgetrieben", gab sich Lugner unschuldig. Man muesse aber sehr wohl verstehen, dass der Gesetzgeber den Schwangerschaftsabbruch erlaubt habe, um Frauen in Notsituationen zu helfen. Ausserdem werde die Klinik nicht von ihm betrieben, sondern sei Teil des Aerztezentrums, das sich bereits seit 16 Jahren in der Lugner City befinde, so Lugner.

Den Salzburger Weihbischof Andreas Laun beeindruckten diese Rechtfertigungsversuche Lugners offenbar nicht. Wie Spiegel online am 2. Februar, berichtete, stellte Laun klar, dass sich Lugner durch diese Unterstuetzung der Abtreibung nach Kirchenrecht selbst exkommuniziert habe. Auch die Unterschriftenaktion der Jugend fuer das Leben geht unterdessen unvermindert weiter.

Weitere Informationen:

Jugend fuer das Leben OEsterreich zur Aktion http://www.youthforlife.net/index.php

Wien: Lugner zu Abtreibung: "Diese Frauen sind auch Menschen"
Abtreibungsgegner demonstrieren gegen das heute eroeffnete Sexualmedizinische Zentrum in der Lugner-City. Moertl selbst nimmt's gelassen.
diepresse.com 01.02.2007
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=c&re ssort=w&id=615017

Bischof Laun: Richard Lugner ist exkommuniziert Bischof Andreas Laun kritisierte im KATH.NET-Exklusiv-Interview die Abtreibungen in der „Lugner City“ und die „Aktion Leben“.
KATH.NET 02.02.2007
http://www.kath.net/detail.php?id=15877

Wien: Kaufboykott in der Lugner-City wegen Abtreibungsklinik Ueber 1.000 Buergerinnen und Buerger protestieren dagegen, dass in einem Einkaufszentrum kuenftig auch Abtreibungen „angeboten“ werden.
KATH.NET 26.01.07
http://www.kath.net/detail.php?id=15814

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