Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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15.12.2006

Opportunismus und Pragmatismus ersetzen Werte

Der grundsätzliche Lebensschutz menschlicher Embryonen wird aufgegeben

Münster, 15. Dezember 2006 – Zur nun für Anfang 2007 durch Ministerin Annette Schavan und CDU-Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen angekündigten Veränderung des Stammzellgesetzes erklärt die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr:

„Opportunismus und Pragmatismus kennen in der derzeitigen Bundesregierung offensichtlich keine prinzipiellen Grenzen mehr. Laut Ministerin Schavan dürfen deutsche Stammzellforscher jetzt damit rechnen, daß die gesetzlichen Einschränkungen für ihre Arbeit mit embryonalen Stammzellen bald gelockert werden. Nach dem Stammzellgesetz von 2002 dürfen nur Stammzellinien von Embryonen, die diese vor dem Stichtag 1. Januar 2002 getötet wurden, für die Forschung in Deutschland genutzt werden. Motiviert durch die nachdrückliche Begehrlichkeit der deutschen Forschungslobby und die wachstumsstarke biotechnologische Industrie läßt Frau Schavan jetzt offensichtlich jeden ethischen Vorbehalt fallen und macht den Weg frei für weitere gezielte Tötungen von Embryonen im Ausland.

Mit der Erklärung, der genaue Zeitpunkt, an dem eine Stammzellkultur gewonnen worden sei, sei zweitrangig, solange es einen festen Stichtag gebe, der aber laufend, d.h. „rollend“ verändert werden könne, zeigt Frau Schavan, daß sie die Bereitschaft zu einen grundsätzlichen Lebensschutz menschlicher Embryonen bereits aufgegeben hat. Damit schießt sie die Bahn frei für eine systematische Ausweitung der verbrauchenden Embryonenforschung in Deutschland und motiviert Hunderte von Forschern und zahlreiche Unternehmen, sich diesem vor allem wirtschaftlich vielversprechenden Gebiet intensiv zuzuwenden. Und selbstverständlich wird damit der Handel mit den nur durch neue Embryonentötungen frisch zu erhaltenden Stammzellkulturen international weiter angeheizt.

Als ebenso radikalen Kurswechsel ist die Äußerung der Ministerin zu betrachten, daß nur „überzählige“ Embryonen genutzt werden sollten, die nicht für eine Schwangerschaft vorgesehen seien. Es überrascht, daß Frau Schavan auch hier offensichtlich inhaltlich nicht mehr zum geltenden Embryonenschutzgesetz von 1991 steht. Nach diesem Gesetz dürfen nämlich in Deutschland Embryonen ausschließlich zur Ermöglichung einer Schwangerschaft künstlich erzeugt werden.

Es ist schon ein politisches Weihnachtsgeschenk besonders bitterer Art, wenn eine der führenden christdemokratischen Politikerinnen zukünftig die gezielte Tötung von Embryonen im Forschungs- und Wirtschaftsinteresse legitimieren will.“


CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

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