Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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16.10.2006

Erstmals in Deutschland: Ausstellung „Toedliche Medizin: Rassenwahn im Nationalsozialismus"

Dresden (ALfA). Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden zeigt vom 12. Oktober 2006 bis 24. Juni 2007 eine Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museums zum Thema „Toedliche Medizin: Rassenwahn im Nationalsozialismus“. Darauf machte das Museum in einer Pressemitteilung vom 12. Oktober aufmerksam. Schirmherr der Ausstellung ist Bundespraesident Horst Koehler.

Das 1993 eroeffnete United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C., gehoert laut Hygiene-Museum weltweit zu den bedeutendsten Einrichtungen zur Dokumentation und Erforschung des Holocaust. Die in Dresden gezeigte Ausstellung "Toedliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus", die erstmals ausserhalb der Vereinigten Staaten praesentiert wird, betrachtet die Vernichtung der europaeischen Juden im Zusammenhang mit den "Euthanasie"-Verbrechen der Nationalsozialisten. Das Deutsche Hygiene-Museum initiierte die Uebernahme dieser Ausstellung vor dem Hintergrund seiner eigenen Geschichte als Institution, die waehrend des Nationalsozialismus die rassen­hygienischen Programme vorbehaltlos unterstuetzt und propagiert hatte.

Die scheinbar "nur" historische Ausstellungsthematik sei dabei in zweifacher Hinsicht von aktueller Relevanz, erlaeutern die Aussteller. Zum einen verdeutlichen die anhaltenden rechtsradikalen Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland die Notwendigkeit einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus, zum anderen dokumentiere die Ausstellung einen wichtigen geschichtlichen Bezugspunkt fuer grundlegende ethische Debatten, etwa um die Implikationen einer anwendungsorientierten Genforschung, die gesellschaftliche Anerkennung von Menschen mit Behinderung oder die Definition von Leben und Tod im Zusammenhang mit Fragen der Sterbehilfe.

Die Ausstellungspraesentation wird dabei von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Vortraegen, Lesungen, Tagungen, Workshops und Podiumsdiskussionen begleitet. Theaterpaedagogische Projekte, Zeitzeugengespraeche, Lesungen und weitere Programme richten sich gezielt an ein junges Publikum. Wissenschaftler aus mehreren Laendern und unterschiedlichen Disziplinen werden sich mit verschiedenen thematischen Aspekten der Ausstellung beschaeftigen. Das Rahmenprogramm gibt einen Einblick in die Bandbreite der heutigen Auseinandersetzung der Forschung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten. Unter anderem stellt eine von der Krankenversicherung AG organisierte Diskussionsreihe die Frage nach "Ethik und Oekonomie in der modernen Medizin".

Weitere Informationen

Wie Medizin zu Massenmord umschlaegt
Dresdner Hygienemuseum zeigt Ausstellung ueber NS-Medizin
Moderation: Christoph Heinemann
Die Ausstellung "Toedliche Medizin" im Dresdener Hygienemuseum zeichnet anhand historischer Dokumente nach, wie Mediziner, Aerzte und Ethiker im Nationalsozialismus eine Gesundheitspolitik entwickelten, die schliesslich zum Massenmord fuehrte. Zwar handele es sich zunaechst um eine zeitgeschichtliche Ausstellung, sagt Kuratorin Antje Uhlig, sie solle aber auch zum Nachdenken ueber aktuelle Themen wie Praeimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung oder Sterbehilfe anregen.
DEUTSCHLANDFUNK 12.10.06
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/5 52604/

Toedliche Medizin
Ueber 200.000 Menschen fielen der NS-“Euthanasie“ zum Opfer: Das Holocaust Memorial Museum eroeffnet in Dresden eine Ausstellung zum Rassenwahn im Nationalsozialismus. Diese soll angesichts der aktuellen Wahlerfolge der rechtsextremen NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu mehr Demokratiebewusstsein aufrufen.
DIE WELT 11.10.2006
http://www.welt.de/data/2006/10/11/1067528.html

Deutsches Hygienemuseum Dresden
http://www.dhmd.de/neu/

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