Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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02.06.2006

China: Behörden schließen 201 Abtreibungskliniken

Ein-Kind-Politik führt zu Frauenmangel – Pro Jahr mindestens zwei Millionen Abtreibungen

P e k i n g (idea) – Die Behörden in der nordchinesischen Provinz Hebei haben 201 Abtreibungskliniken geschlossen. Sie hätten gezielt weibliche Föten abgetrieben, was in der Volksrepublik verboten ist, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Den Angaben zufolge hat es in insgesamt 645 Abtreibungskliniken und Krankenhäusern 848 Fälle gegeben, in denen eine Geschlechtsbestimmung mit anschließender Abtreibung vorgenommen wurde. 364 Kliniken seien zu Geldstrafen verurteilt worden. Gegen 104 Klinikmitarbeiter sei ein Berufsverbot erlassen worden. Grund für das harte Durchgreifen der Behörden ist der Frauenmangel in China. Er ist eine Folge der 1979 eingeführten Ein-Kind-Politik. Danach darf jedes Ehepaar nur ein Kind zur Welt bringen, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Um jeweils einen Ernährer für die Familie zu haben, lassen viele Chinesen das Geschlecht des Kindes vor der Geburt bestimmen. Wenn es ein Mädchen ist, wird es abgetrieben. Dies hat zur Folge, daß in dem mit 1,3 Milliarden Einwohnern bevölkerungsreichstem Land der Welt 22 Prozent weniger Mädchen als Jungen geboren werden. Xinhua zufolge kommen in einigen Regionen der Provinz Hebei sogar 34 Prozent weniger Mädchen als Jungen zur Welt. Die Schätzungen über die Zahl der Abtreibungen in China bewegen sich zwischen zwei und zehn Millionen pro Jahr. Die Zahl der jährlichen Geburten liegt nach Regierungsangaben bei 16 Millionen.

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