Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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14.03.2006

Abtreibung: Lebensrechtler sehen keinen Anlaß für Entwarnung

Offizielle Zahlen gesunken - "Abtreibung in Einwohnerstärke von Großstädten"

B e r l i n / M ü n s t e r (idea) – Trotz eines Rückgangs der offiziell gemeldeten Abtreibungszahlen im vergangenen Jahr sehen Lebensrechtler keinen Anlaß für eine Entwarnung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Wiesbaden) wurden 124.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, 4,3 Prozent weniger als 2004. „Die tatsächliche Zahl schätzen Fachleute auf etwa das Doppelte. Wir dürfen uns damit nicht abfinden“, erklärte die Vorsitzende der Lebensrechtsinitiative KALEB, Dorothea Dehn (Berlin). Sie wies darauf hin, daß Deutschland mit 1,3 Kindern pro Frau eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt hat. „Dagegen stehen diese Abtreibungen in Einwohnerstärke von Großstädten“, sagte die sechsfache Mutter. Die über 97 Prozent der Abtreibungen, die nach der Beratungsregelung vorgenommen wurden, zeugten davon, „daß der Unrechtscharakter der vorgeburtlichen Kindstötung weitgehend verloren gegangen ist“. KALEB kritisierte ferner die Anwendung des Mittels Mifegyne, mit dem im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Abtreibungen durchgeführt wurden. „Diese Methode ist besonders heimtückisch, da durch Entzug von Nahrung und Sauerstoff das Kind langsam verhungert und verdurstet.“ KALEB zufolge sind weltweit mindestens neun Frauen bei der Anwendung des Präparats gestorben seien. „Ein solches Tötungsmittel muß international geächtet werden.“
Werden nur 60 Prozent der Abtreibungen erfaßt?
Auch die in den Unionsparteien aktive Initiative „Christdemokraten für das Leben (CDL)“ reagierte kritisch auf die Zahlen. CDL-Sprecherin Monika Hoffmann (Münster) verwies auf Schätzungen des Wiesbadener Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, nach denen nur etwa 60 Prozent der Abtreibungen erfaßt würden. Der Rückgang der offiziellen Abtreibungszahl ist, so die Frau Hoffmann, auch darauf zurückzuführen, daß die Zahl der gebärfähigen Frauen zwischen 15 und 45 Jahren sinke. Sie forderte die Bundesregierung auf, „endlich“ der vom Bundesverfassungsgericht angeordneten Nachbesserungspflicht zum gesetzlichen Schutz ungeborener Kinder nachzukommen.

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