Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht

28.02.2006

Abtreibung neu regeln - Lebenspartnerschaftsgesetz zurücknehmen

Gemeindehilfsbund fordert Bundesregierung zur Förderung von Ehe und Familie auf

K r e l i n g e n (idea) – Der Abtreibungsparagraph 218 StGB sollte zugunsten des Schutzes der Ungeborenen neu geregelt werden. Zudem sollte das Lebenspartnerschaftsgesetz zurückgenommen werden, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter staatlichen Schutz stellt. Diese Forderungen haben 191 Teilnehmer des vom Gemeindehilfsbund veranstalteten Kongresses „Kinder sind eine Gabe Gottes“ erhoben, der vom 24. bis 26. Februar im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen bei Walsrode stattfand. Die Resolution wird an die Bundesregierung, alle Bundestagsabgeordneten und die Kultusminister der Länder gesandt. Weiter fordern die Kongressteilnehmer dazu auf, den Beruf der Mutter durch steuer- und sozialpolitische Maßnahmen attraktiver zu machen. Zudem dürften die Sozialversicherungssysteme Eltern gegenüber Kinderlosen nicht länger benachteiligen. Politiker sollten sich für Ehe und Familie einsetzen, Ehescheidungen erschweren und Pornographie juristisch ächten. „Wir benötigen ein Umdenken der politisch Verantwortlichen“, sagte der Vorsitzende des Hilfsbunds, Pastor Joachim Cochlovius (Walsrode), gegenüber idea. Der 1992 gegründete Gemeindehilfsbund will Gemeinden zur „geistlichen Mündigkeit“ verhelfen. Ihm gehören etwa 500 Mitglieder und Freunde aus landeskirchlichen Gemeinden an.
Mehr Zuwanderung als Geburten
Auf dem Kongress sprach auch der Bevölkerungswissenschaftler Prof. Herwig Birg (Bielefeld). Nach seinen Angaben hat Deutschland im vergangenen Jahrzehnt mehr Zuwanderer als Geburten zu verzeichnen. Pro Jahr gab es durchschnittlich 800.000 Zuwanderungen und 700.000 Geburten. Kein Land habe mehr Asylbewerber aufgenommen. Nach Birgs Ansicht unterliegt Deutschland im Blick auf die Bevölkerungsentwicklung einer „Stabilitätsillusion“. Dabei könnten selbst hohe Produktivitätszuwächse das Schrumpfen der Steuereinnahmen nicht ausgleichen, weil immer mehr Rentner immer weniger Erwerbstätigen gegenüberstehen. Demographisch bedingt falle das Wirtschaftswachstum jedes Jahr ein bis 1,5 Prozent geringer aus. Die heutigen Rentenbeiträge müssten mindestens verdoppelt werden, um die Altersversorgung langfristig zu sichern. Die Hauptgründe für die geringen Geburtenzahlen in Deutschland seien das hohe Alter bei Heirat und erster Schwangerschaft. Der Anteil zeitlebens kinderloser Frauen liege bereits bei 30 Prozent. Frauen bringen in Deutschland durchschnittlich 1,3 Kinder zur Welt. Zur Bestandserhaltung wären aber 2,1 nötig.
Deutschland ist ein „Kinderschlachthaus“
Der Rechtsanwalt Wolfgang Philipp (Mannheim), Mitglied der Juristenvereinigung Lebensrecht, kritisierte die hohen Abtreibungszahlen Stellung. Jährlich werden dem Statistischen Bundesamt rund 130.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Die Dunkelziffer liegt nach Einschätzung von Lebensrechtlern etwa noch einmal so hoch. Deutschland sei zu einem „Kinderschlachthaus“ geworden, sagte Philipp. Der Staat dulde Abtreibung nicht nur, sondern fördere „die Vernichtung des eigenen Nachwuchses“ mit Steuermitteln. Das Recht auf Leben und Menschenwürde sei für Ungeborene abgeschafft. Für eine Abtreibung bis zur Geburt reiche bereits die Vermutung, dass ein Kind behindert zur Welt kommen könne.
Schizophrener Beruf: Frauenarzt
Der Frauenarzt Wolfgang Furch (Bad Nauheim) sagte, etwa jedes vierte gezeugte Kind werde heute abgetrieben. 30 Millionen Menschen – Frauen, Partner, Geschwister, Klinikangestellte – seien in Deutschland von Schwangerschaftsabbrüchen betroffen. Die Folge seien häufig Schuldgefühle, Angstzustände und Partnerschaftsprobleme. Die Tätigkeit von Frauenärzten sei schizophren: In dem einen Kreißsaal retteten sie das Leben von zu früh geborenen Kindern, anschließend töteten sie in einem anderen Zimmer ein ungeborenes Kind. Furch forderte Christen auf, Leserbriefe an Presse und Rundfunk zu schreiben sowie Bundestags- und Landtagsabgeordnete auf Lebensrechtthemen hinzuweisen. Zudem sollten sie für eine geistliche Erneuerung Deutschlands beten.

Nächste Meldung · Vorige Meldung · Zur Übersicht


Die Meldungen sind teilweise Pressemitteilungen und Newslettern von Partnerorganisationen entnommen. Das Meldungs-Datum bezeichnet den Tag der Aufnahme auf diese Webseite.