Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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07.11.2005

Beim Wort genommen:

Justizministerin Zypries und designierte Bundesfamilienministerin von der Leyen gegen aktive Sterbehilfe

Berlin (ALfA). Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat einen „kontroversen und konstruktiven Streit mit breiter Beteiligung“ ueber das Thema Sterbehilfe gefordert, zugleich aber jede Form von aktiver Hilfe beim Selbstmord ausgeschlossen. „Den letzten Schritt zum Tod muss der Patient selbst tun – und kein anderer. Hier muessen wir klar sein und sagen: Wehret den Anfaengen!“, sagte die SPD-Politikerin in einem aktuellen Interview in der Wochenzeitung „Die Zeit“ 45/2005 in der Printausgabe vom 3. Oktober.

„Ich meine, dass wir das Sterben wieder mehr als Teil des Lebens begreifen sollten. Zwangslaeufig wuerden wir uns dann auch endlich staerker mit der Hospizbewegung und mit der Palliativmedizin beschaeftigen“, begruendete Zypries ihren Vorstoss. Sie beklagte Maengel in der deutschen Palliativmedizin. „Wir muessen sie in Deutschland noch mehr unterstuetzen und weiterentwickeln, denn im internationalen Vergleich hinken wir hinterher.“ Die Ablehnung der aktiven Sterbehilfe begruendete die Justizministerin unter anderem mit der Gefahr von Missbrauch. „Ich moechte nicht, dass Menschen jemals in eine Lage geraten, wo moeglicher Druck von Verwandten oder drohende hohe Gesundheitskosten sie dazu zwingen koennten, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Wer die aktive Sterbehilfe erlaubt, erleichtert solche Situationen“, so Zypries.

Auch die designierte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) lehnte die Toetung unheilbar Kranker ab.
Eine Diskussion ueber das Thema Sterbehilfe koenne aber helfen, juristische Grauzonen zu klaeren, sagte sie in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ am 1. November in der ARD laut einem Bericht der Internetzeitung „Netzeitung.de“ vom 31. Oktober. Die Diskussion duerfe nicht auf die Frage verkuerzt werden, wie man Leben beenden koenne. Sie werde sich mit ganzer Kraft dafuer einsetzen, die Hospizbewegung und die schmerzstillende Therapie auszubauen. Zudem kuendigte die designierte Ministerin an, gegen den Schweizer Sterbehilfeverein Dignitas, der im September eine Niederlassung in Hannover gegruendet hatte, mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen.

Unterdessen berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“ am 2. November, der deutsche Dignitas-Ableger habe in den ersten vier Wochen seines Bestehens weit ueber 1 000 Anfragen erhalten. „Alle die, die gegen uns sind, pflegen ihre alten Vorurteile, statt sich den Sorgen von betroffenen Menschen zu widmen“, zitierte das Blatt den Generalsekretaer Ludwig A. Minelli. Seiner Meinung nach werde das Thema in Deutschland verdraengt.

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