Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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01.05.2005

In Deutschland wird häufiger abgetrieben

Juristen fordern den Gesetzgeber erneut zum Handeln auf

Mit dem Hinweis auf die offizielle Abtreibungsstatistik lasse sich entgegen der Auffassung der Bundesregierung ein gesetzgeberischer Handlungsbedarf nicht verneinen. Diese Auffassung vertrat der Vorsitzende der Juristen-Vereinigung Lebensrecht (Köln), Bernward Büchner, bei einer Tagung der Vereinigung in Würzburg. Die absolute Zahl der gemeldeten Abtreibungen sei seit 1996 zwar mit jährlich ca. 130.000 in etwa gleich geblieben. Ihre tatsächliche Zahl betrage jedoch mindestens 200.000, nach Einschätzung des Bundesinstituts für Bevölkerungs-forschung mehr als 210.000.

„Angesichts der stetig sinkenden Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter sowie der Geburten“, so Büchner, „hat die relative Abtreibungshäufigkeit seit 1996 stetig zuge-nommen.“ An der Abtreibungsstatistik lasse sich im Übrigen nur eine Tendenz zum Besseren oder Schlechteren ablesen. Die Erfüllung der Schutzpflicht für das Leben Ungeborener könne mit ihr dagegen nicht bewiesen werden. Hierfür seien vielmehr inhaltliche Anforderungen an das gesetzliche Konzept maßgebend.

Das verfassungsrechtliche Verbot des Schwangerschaftsabbruchs, von dem das Bundesverfassungsgericht ausgegangen sei, habe seinen prägenden Einfluss auf das Rechtsbewusstsein nahezu ganz verloren. Deshalb bleibe die Grund-voraussetzung eines wirksamen Lebensschutzes durch Beratung unerfüllt, nämlich die Erhaltung und Stärkung des Rechtsbewusstseins, erklärte Büchner. Um diesen gravierendsten Mangel der gesetzlichen Regelung zu beheben, sei es erforderlich, die Tötung Ungeborener klar als Unrecht zu kennzeichnen, als solches zu behandeln und nicht länger staatlich zu fördern.

Der Vorsitzende der Juristen-Vereinigung Lebensrecht forderte ferner zu einer verstärkten Zusammenarbeit der Kirchen und der Lebensrechtsorganisationen auf. „Wenn die von hunderttausendfacher Tötung bedrohten ungeborenen Kinder auch in unserem Land - wie beispielsweise in den USA - eine unüberhörbare Stimme erhalten sollen, dann müssen diejenigen, die das Anliegen eines wirksamen Schutzes menschlichen Lebens miteinander teilen, ihre Kräfte bündeln und sich zu gemeinsamem Handeln zusammenfinden.“

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