Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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30.04.2005

London: House of Lords erlaubt Designer-Babys zur Heilung kranker Geschwister

London.(ALfA). In Grossbritannien duerfen kuenftig per kuenstlicher Befruchtung Babys mit dem Ziel geschaffen werden, bei der Heilung kranker Geschwister zu helfen. Das entschieden als letzte Instanz am Donnerstag die Richter des Oberhauses, die Law Lords, wie die „Basler Zeitung“ in der Online-Ausgabe am 28.April berichtete.

Fuer die selektive In-vitro-Fertilisation per Praeimplantationsdiagnostik (PID) hatte das Ehepaar Raj und Shahana Hashmi geklagt, deren sechsjaehriger Sohn Zaim an der toedlichen Blutkrankheit Thalassaemie leidet. Nur die Zellen eines speziellen Geschwisterkindes koennen sein krankes Knochenmark ersetzen. Hiergegen wiederum hatte eine gegen Abtreibung kaempfende Gruppe, Comment on Reproductive Ethics, geklagt. Sie sehe darin die Gefahr, dass Babys nur zu dem Zweck gezeugt werden, als „Ersatzteillager“ fuer jemand anderes zu dienen, so die Zeitung weiter. Die Vorinstanz hatte 2003 zu Gunsten der Hashmis entschieden.

Die Hashmis haben in ihrem Versuch, fuer Zaim passendes Spendermaterial zu bekommen, zwei Kinder auf natuerlichem Weg gezeugt, wobei jedoch ein Foetus, der dieselbe Krankheit wie Zaim hatte, abgetrieben worden sei. Das andere Kind wurde geboren, sein Gewebe passt aber nicht zu Zaims.

Die Law Lords erklaerten der „Basler Zeitung“ zufolge nun, den Hashmis haette die Qual erspart werden koennen, „mit der Empfaengnis Lotterie zu spielen“. Die Aufsichtsbehoerde fuer Kuenstliche Befruchtung und Embryologie (HEFA) koenne den Auswahlprozess fuer einen auf Zaim passenden Geschwister-Embryo ueberwachen.

Die HEFA habe die Entscheidung der Law Lords begruesst. Die Lebensrechtsorganisation LIFE verurteilte sie dagegen mit den Worten, damit begebe man sich weiter auf den gefaehrlichen Weg, „Menschen zu produzieren, die als Ersatzteile fuer andere dienen“.

Wie der „Standard“ am 28 April berichtete hatte auch ein anderer Fall eines "Designer-Babys" in Grossbritannien heftige Diskussionen ausgeloest. 2003 kam der kleine Jamie Whitaker zur Welt, der seinem unter Blutarmut leidenden Bruder Stammzellen spenden sollte. Nachdem die britischen Behoerden es den Eltern verboten hatten, einen im Reagenzglas gezeugten Embryo unter genetischen Gesichtspunkten auszuwaehlen, wurde das Baby in den USA gezeugt.

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