Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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03.03.2005

Ein Kulturkampf? Christen weichen nicht!

Die Kritik am Papst zielt darauf, die Gegner von Abtreibungen mundtot zu machen

Ein neues Buch des Papstes „Erinnerung und Identität“ hat für eine hitzige Debatte gesorgt. Der Zentralratsvorsitzende der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, sowie Politiker von Grünen und FDP warfen dem Papst vor, Holocaust und Abtreibung verglichen zu haben. Dazu ein Kommentar von Dr. med. Claudia Kaminski (Köln), Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht und Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für alle, den sie für die Nachrichtenagentur idea geschrieben hat.

Das neue Buch des Papstes war noch nicht erschienen, da wußten es einige bereits ganz genau: Johannes Paul II. hat den Holocaust mit der Abtreibung verglichen. Obendrein solche, die nicht gerade im Verdacht stehen, zu den aufmerksamen Lesern der Schriften Johannes Paul II. zu gehören. Oder kann sich jemand Paul Spiegel, Guido Westerwelle und Volker Beck bei der gewissenhaften Lektüre einer der zahlreichen Veröffentlichungen Johannes Paul II. vorstellen? Und weil die drei in ihrer Gier nach Schlagzeilen offensichtlich vor niemandem haltmachen, prügeln sie verbal ausgerechnet auf diesen Mann ein. Da wirft dann der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland dem Papst einen „unzulässigen Vergleich“ vor, weil der in seinem neuen Buch schreibt, daß zwar die Vernichtung der Juden nach dem Sturz des Nazi-Regimes aufgehört habe, die „legale Vernichtung gezeugter, aber noch ungeborener Menschen fortdauere“.
Wenn Unrecht zu Recht erklärt wird
Wenn einer keine Belehrung über die historische Einordnung des Holocaust benötigt, dann dieser Papst. Aus den von Spiegel inkriminierten Passagen des Papstbuches läßt sich ebensowenig ein Vergleich des Völkermordes an den Juden mit der massenhaften Tötung ungeborener Kinder im Mutterleib konstruieren wie aus der Predigt von Kardinal Meisner am Dreikönigstag. Vielmehr hat der Papst – wie vor ihm schon der Erzbischof von Köln – die schrecklichsten Verbrechen aufgezählt, zu denen Menschen fähig sind. Es kann nicht sein, daß international anerkannt moralische Autoritäten wie der Papst und der Erzbischof von Köln nicht auch Verbrechen wie die Abtreibung geißeln dürfen, obwohl sie zuvor bereits den Holocaust verurteilt haben. Und was erlaubt sich Guido Westerwelle, dem Papst „eine bestürzende moralische Fehlleistung“ zu attestieren? Seit wann ist der FDP-Chef Experte in Sachen Moral, noch dazu einer, der dem Papst das Wasser reichen kann? Bunter trieb es nur noch der Grünen-Politiker und jahrelange Sprecher des Schwulenverbandes Deutschlands, Volker Beck, der Johannes Paul II. vorwarf, es fehle ihm an „moralischer und ethischer Orientierung“, und ihn aufforderte, „das Buch zurückzuziehen“. Wie Westerwelle und Beck reden Menschen, welche Unrecht für Recht erklären und Unmoral zur Moral umdeuten wollen. Wer einen Kulturkampf sucht, wird ihn bekommen. Wir weichen als Christen jedenfalls nicht zurück.

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