Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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09.03.2005

Zahl der Abtreibungen im vorigen Jahr gestiegen

Statistisches Bundesamt: Annähernd 130.000 Abbrüche gemeldet

W i e s b a d e n (idea) – Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen. Dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden zufolge wurden 129.600 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, etwa 1.600 mehr als 2003. Lebensrechtsgruppen rechnen damit, daß die Gesamtzahl, einschließlich der nicht gemeldeten Abtreibungen, mindestens doppelt so hoch ist. Besonders deutlich zogen nach Angaben des Bundesamtes die Abtreibungszahlen im vierten Quartal an. Rund 31.600 Schwangerschaftsabbrüche wurden registriert, etwa vier Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Hälfte der betroffenen Frauen war ledig; verheiratet waren 44 Prozent. Knapp drei Viertel (71 Prozent) waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 16 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Rund sieben Prozent waren 40 Jahre und älter und sechs Prozent minderjährig. Gut 40 Prozent hatten vor dem Eingriff noch kein Baby. Über 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Danach bleibt eine Abtreibung straffrei, wenn sie innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate nach einer anerkannten Beratung durchgeführt wird. Dies war 1995 als einheitliche gesamtdeutsche Gesetzesregelung eingeführt worden mit dem Ziel, die Zahl der Abtreibungen zu verringern. Das Bundesverfassungsgericht hat dem Gesetzgeber den Auftrag erteilt nachzubessern, wenn dieses Ziel verfehlt wird. Bisher ist jedoch im Bundestag nichts in dieser Hinsicht geschehen. Im vorigen Jahr wurden in weniger als drei Prozent der Fälle Abtreibungen mit medizinischen und kriminologischen Indikationen durchgeführt. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (81 Prozent) wurden per Absaugmethode vollzogen. Bei rund 9.100 Schwangerschaftsabbrüchen (7 Prozent) wurde das Abtreibungsmittel Mifegyne eingesetzt.

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