Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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30.06.2004

Holland in Not: Rachel kritisiert alarmierende Euthanasie-Praxis in den Niederlanden

Berlin (ALfA). Thomas Rachel, Sprecher der Unionsfraktion in der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin", hat die Sterbehilfe-Praxis in den Niederlanden scharf kritisiert. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Ausgabe vom 24. Juni) erklaerte er: "Die Sterbehilfe, wie sie in den Niederlanden praktiziert wir, verletzt die Menschenwuerde fundamental." Rachel, der als Delegationsleiter mit einer Abordnung der Enquete-Kommission das Nachbarland besucht und dort mit zahlreichen Aerzten Patientenvereinigungen und Politikern gesprochen hat, unterstrich, er sei mit einem "flauen Gefuehl" zurueckgekehrt. Gemeldet wuerden jaehrlich rund 1.800 Faelle von Sterbehilfe. "Man weiss aber aus Umfragen, dass rund 3.000 Lebensbeendigungen nach Euthanasiegesetz durchgefuehrt werden", so Rachel. "Erstaunlicherweise werden keine Sanktionsmoeglichkeiten bei nicht erfolgter Meldung erwogen." Rachel betonte, dass die niederlaendische Sterbehilferegelung "auf keinen Fall Modell fuer Deutschland sein kann."

Als besonders "alarmierend" bezeichnete es Rachel gegenueber der "Welt", dass jaehrlich 1.000 Patienten getoetet wuerden, "ohne dass ueberhaupt ein Ersuchen oder Einverstaendnis des Patienten vorliegt." Eigentlich sollte das Euthanasiegesetz die Selbstbestimmung sicherstellen. "Faktisch geht es aber darum, dass Dritte eine Entscheidung faellen, welcher Zustand jetzt noch als lebenswert oder als menschenwuerdig angesehen wird", so Rachel. Zwar ist laut dem CDU-Politiker eine Toetung ohne Einwilligung im Gesetz nicht vorgesehen, wird aber von Politik und Gesellschaft stillschweigend akzeptiert. Eine nennenswerte Strafverfolgung gebe es nicht. "Das ist eine gravierende Werteverschiebung."

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